Legionellen in Wohnhausanlage

Eine Wohnhausanlage in Wien-Döbling ist mit Legionellen befallen. Eine Frau war erkrankt. Das Gesundheitsamt verhängte ein Duschverbot. Rund 1.000 Personen sind betroffen. Rohre werden mit Heißwasser gespült.

Als eine Mieterin im Spital behandelt und dabei die Legionärskrankheit festgestellt wurde, kam die GESIBA als zuständige Hausverwaltung den Legionellen auf die Spur. Tests wurden durchgeführt. Gefunden wurden die Legionellen in der zentralen Trinkwassererwärmungsanlage und dem Verteilsystem der Anlage in der Heiligenstädter Straße 131.

„Aufgrund der Verteilung und Höhe der Legionellenkonzentration waren Schutzmaßnahmen anzuordnen“, sagte Ursula Karnthaler vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien (MA 15).

Ansteckung ausschließlich durch Sprühnebel

Die Hausbewohner wurden per Schreiben des Gesundheitsamtes sowie durch Aushänge informiert. Die Ansteckung mit Legionellen erfolgt ausschließlich durch Einatmen von Wassersprühnebel über Atemwege und Lunge. Alle Aktivitäten, die Sprühnebel erzeugen, insbesondere Duschen und Benutzen von Whirlpools, seien daher zu meiden.

Dusche

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Legionellen werden beim Duschen übertragen.

Die vom Keim Legionella pneumophila hervorgerufene Erkrankung zeigt grippeähnliche Symptome wie allgemeines Unwohlsein, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber und Reizhusten. Bei einem schweren Verlauf kann es innerhalb weniger Stunden zu einer Lungenentzündung kommen. Speziell Menschen mit geschwächtem Immunsystem und chronischen Lungenerkrankungen sowie ältere Personen sollten ihr erhöhtes Infektionsrisiko bedenken. Die Erkrankung ist mit Antibiotika behandelbar.

Trinken und Kochen mit Wasser weiter möglich

Eine Wasserentnahme zum Kochen und Trinken oder für die Toilette ist in der Wohnhausanlage weiter gestattet. Das sei unproblematisch, so Karnthaler.

Die GESIBA begann mit der thermischen Sanierung. In Zusammenarbeit mit der Fernwärme Wien werden sämtliche Kalt- und Warmwasserleitungen mit auf mehr als 70 Grad erhitzten Wasser durchgespült. Legionellen sterben ab einer Wassertemperatur von 60 Grad ab. Danach werden sämtliche Wohnungen kontrolliert.

GESIBA-Vorstand Klaus Baringer rechnet damit, dass es zumindest eine Woche dauern wird, bis die Wasseranlage nach Erhitzen, Spülungen und neuen Tests wieder freigegeben werden kann. In der Anlage gibt es rund 340 Wohnungen mit insgesamt etwa 1.000 Bewohnerinnen und Bewohnern.

Info-Telefone installiert

Der Gesundheitsdienst und die GESIBA richteten Telefonnummern ein, unter denen über den Legionellenbefall informiert wird:

  • 4000-87530 (MA 15)
  • 534 77 248/249 (GESIBA)

Außerdem informieren auch die Hausbesorger der Wohnhausanlage. Die erkrankte Frau befindet sich mittlerweile wieder zu Hause und auf dem Weg der Besserung.