Robben in Schönbrunn eingeschläfert
„Bei Untersuchungen war festgestellt worden, dass die beiden Tiere mit Mycobacterium pinnipedii infiziert sind. Dieses Bakterium, das wahrscheinlich eine der Robben nach Schönbrunn mitgebracht hat, ist der Verursacher von Tuberkulose bei verschiedenen Robbenarten“, sagte Zootierarzt Thomas Voracek.
Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky
Auslöser für die Untersuchungen war der Tod der Robbe Moneda im Dezember 2012 in Schönbrunn. „Jedes Tier, das bei uns stirbt, wird von der Veterinärmedizinischen Universität untersucht. Dabei wurde bei der Robbe die Infektion entdeckt“, sagte Voracek. Danach wurden der gesamte Bestand untersucht und die Proben ausgewertet.
Erst im Vorjahr Robbe verendet
„Nach Feststehen der Untersuchungsergebnisse haben wir europaweit mit Experten wie dem Vorsitzenden der Tuberkulose-Arbeitsgruppe der Europäischen Vereinigung der Zoo- und Wildtierärzte (EAZWV) Kontakt aufgenommen. Die Empfehlung lautete, die beiden positiv getesteten Tiere einzuschläfern. Eine für Zoo- und Wildtiere zugelassene Tuberkulosetherapie gibt es nicht, und auch die anderen Robben würden angesteckt werden“, sagte Voracek.
Laut einer Tiergartensprecherin bestand weder für „Besucher noch Pfleger zu irgendeinem Zeitpunkt eine Gefahr“. Im Tiergarten leben nun drei Mähnenrobben: ein Männchen, ein Weibchen und das Jungtier Lunita. Die Mutter von Lunita verendete im Vorjahr an einer chronischen Herzschwäche. 2011 wurde das Jungtier Diego wegen eines angeborenen Herzfehlers eingeschläfert - mehr dazu in Tiergarten trauert um Robbe Enya.
Links:
- Dachs flüchtete in Pizzeria (wien.ORF.at; 20.5.2013)
- Tiergarten Schönbrunn