Mehr Kinderpsychiater für Wien
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Eine Lösung in der Debatte zur psychiatrischen Betreuung von Kindern scheint jetzt möglich. Zwischen der Ärztekammer für Wien und der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) herrsche Konsens, dass es mehr Kinder- und Jugendpsychiater für Wien geben soll, sagte eine Sprecherin der WGKK. Die Rede ist von sechs Planstellen für Kinderpsychiatrie. Strittig sei, ob diese als Einzel- oder Gruppenpraxen vergeben werden, wobei man bei der Kasse den Einzelpraxen zuneigt.
Neue Ambulatorien zusätzlich zu Planstellen
Zusätzlich dazu wurde bzw. werden Ambulatorien ausgebaut. Seit 2011 sind im Kinder- und Jugendambulatorium des Psychosozialen Dienstes sowie beim Verein Boje je zwei Vollzeitstellen dazugekommen.
Bis Ende des Jahres sollen noch zwei Vollzeitstellen im SOS Kinderambulatorium in Floridsdorf geschaffen werden. Diese Einrichtungen sind dann gemeinsam mit den Ambulatorien in der Brigittenau und Floridsdorf so groß, dass sie auch weitere Kinder- und Jugendpsychiater ausbilden können. Nach den passenden Standorten war schon länger gesucht worden - mehr dazu in Neue Therapiezentren für psychisch kranke Kinder.
Kammer kritisierte Fachärztemangel
Im vergangenen März hatte die Ärztekammer für Wien wieder auf die prekäre kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung in Wien hingewiesen. Auffälligkeiten eines Kindes müssten danach beurteilt werden, ob sie entwicklungsbedingt sind oder einer psychiatrischen Erkrankung entsprechen. Dafür brauche es einen niedergelassenen Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dieser entscheide dann, ob Kinder in einer Einrichtung der Entwicklungsförderung oder der Kinderpsychiatrie behandelt werden müssen.
Fachspezifische kinderpsychiatrische Leistungen bieten kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulatorien wie die Boje oder der Psychosoziale Dienst an.