Handwerker prellten Wiener Wohnen

Im Handwerkerskandal um Wiener Wohnen gibt es jetzt erste Ergebnisse. Demnach scheint sich zu bestätigen, dass es Fehlverrechnungen von Handwerksbetrieben im Ausmaß von zehn bis 40 Prozent gab. Die Stadt dürfte damit um Millionen Euro geschädigt worden sein.

Firmen stehen in Verdacht, bei der Sanierung im Gemeindebau die volle Summe verrechnet, aber keine entsprechenden Leistungen erbracht zu haben. Der Zwischenbericht ist nun eine Konsequenz aus den bekanntgewordenen mutmaßlichen Betrugsfällen. Laut einer Sprecherin von Wiener Wohnen mussten viele Bauteile geöffnet werden, um die mutmaßlichen Betrügereien tatsächlich zu erkennen.

So wurde etwa weit weniger Putz auf die Mauern aufgetragen als notwendig, Trittschalldämmplatten wurden nicht verlegt, sondern es wurde einfach loses Material aufgeschüttet, und bei Ytong-Platten wurde nur die Hälfte der vorgeschriebenen Befestigungshaken verwendet. Bisher sind die Fehlverrechnungen nur bei den Baumeisterarbeiten bekannt. Nun werden die Installateursarbeiten, die Elektrik und die Fliesen überprüft.

Neue Einheit „Qualitätskontrolle“ angekündigt

Das gesamte Gutachten zu dem Handwerkerskandal wird für Juni erwartet. Wie hoch der Schaden sei, könne noch nicht beziffert werden, hieß es. Laut kolportierten Schätzungen dürfte dieser aber in die Millionen gehen. In der Causa wurde bereits Anzeige erstattet. Man werde finanziellen Ersatz vom Auftragnehmer verlangen, kündigte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) an.

Als weitere Konsequenz wird ab Juli von Wiener Wohnen die neue Einheit „Qualitätskontrolle“ eingesetzt. 50 Fachleute werden überwachen und unangemeldet prüfen, ob die Sanierungsarbeiten ordnungsgemäß durchgeführt werden, kündigte Wiener Wohnen an. „Wir wollen privaten Firmen erschweren, Leistungen zu erbringen, die nicht der Ausschreibung entsprechen“, so Ludwig - mehr dazu in Betrugsverdacht bei Sanierung im Gemeindebau.

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