Regenbogenparade im Sonnenschein

Bunt bemalte Teilnehmer, laute Musik und Sommerwetter: Unter dem Motto „United in Pride“ ist am Samstag die 18. Ausgabe der Regenbogenparade in Wien über den Ring gezogen. Laut Veranstalter kamen über 150.000 Personen.

„Es war eine der erfolgreichsten Paraden. Wir haben definitiv die 150.000er Marke durchbrochen“, sagte der Organisator Christian Högl von der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien. „Andersrum“, also entgegen der Fahrtrichtung zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Heldenplatz aus einmal um den Ring. Angeführt wurde die bunte Demonstration von den Prideboys und Pridegirls.

Fotoshow: Regenbogenparade 2013

Nach den Pridepaaren folgte eine Mischung aus großen Trucks, Motorrädern und verschiedenen Fußgängergruppen. Von nackter Haut bis zum Ganzkörper-Latexanzug war alles dabei. Dieses Jahr war bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch Bodypainting sehr gefragt. Aber auch Königinnen und Engel mit schwarzen oder weißen Flügeln stolzierten den Ring entlang.

„Eigentlich wollte ich ins Museum“

Trotz der Partystimmung bei den Teilnehmern wurde deutlich, dass es sich um eine Demonstration gegen die Diskriminierung von Homosexuellen und Transgender-Personen handelt. Auf Plakaten verliehen die Anwesenden ihrer Meinung Ausdruck. „Tunt rules“ oder „Normal sind schon die anderen“ sowie „Gleichstellung. Traut euch“ waren einige der Statements.

Video: Wien heute war mit der Kamera auf der Parade

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Entlang des Rings fanden sich viele Schaulustige und Unterstützer ein. Doch nicht allen gefiel was sie sahen. „Ich bin ganz durch Zufall hergekommen. Eigentlich wollte ich ins Museum. Die Anliegen verstehe ich nicht“, erklärte ein weiblicher Zaungast gegenüber „Wien heute“. Eine Besucherin, die aus der Schweiz angereist war, zeigte sich hingegen begeistert: „Ich genieße den Tag“, lautete ihr Fazit.

Högl: Handlungsbedarf auch noch in Österreich

Die jährlich stattfindende Demonstration ist ein Teil von Vienna Pride. Das diesjährige Motto lautete „United in Pride“. Als Motiv der Demonstration hob der Organisator Christian Högl von der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien auch die Solidarität mit anderen Ländern hervor, in denen die Gesellschaft Homosexualität nicht akzeptiert. Eine solche Parade sei in anderen Ländern nicht möglich oder müsse durch Polizeischutz begleitet werden.

Auf Bundesebene ortete Högl noch Handlungsbedarf: „Ich hoffe, dass die Stiefkindadoption im Parlament durchgeht und der Diskriminierungsschutz muss verbessert werden.“

Stadt unterstützt Veranstaltung

Die Parade wird von der Stadt unterstützt. Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) und Grün-Gemeinderätin Jennifer Kickert betonten, dass in einer weltoffenen Stadt kein Platz für Diskriminierung sei. Die Stadt feiert zudem heuer das 15-jährige Bestehen der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen (WASt). Aus diesem Anlass wird es auch eine Kampagne geben - die unter dem Motto „Amtliche Buntmachung“ steht.

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