Wiener Museum zeigt ein Stück Mond

Wer den Mond bestaunen will, braucht künftig weder Fernglas noch Rakete: Ab sofort können drei Proben von Mondgesteinen im Naturhistorischen Museum Wien besichtigt werden. Es handelt sich um drei wertvolle Dauerleihgaben der NASA.

NASA-Chef Charles Bolden kam höchstpersönlich, um dem Naturhistorischen Museum die Mondgesteine als langfristige Leihgabe zu bringen. Mitgebracht wurden ein etwa 84 Gramm leichtes Fragment eines vulkanischen Mondbasalts, das während der Apollo-15-Mission im Jahr 1971 aufgesammelt wurde sowie zwei Bodenproben. Ab sofort können die Gesteine im Meteoritensaal des Museums betrachtet werden.

Das dem NHM Wien von der NASA als langfristige Leihgabe
überlassene Fragment des Mondbasalts #1555.

NASA

Das Bruchstück befindet sich in einem mit Stickstoff gefüllten Spezialbehälter

Quelle der Faszination

Steine vom Mond seien die seltensten und damit auch teuersten und wertvollsten, die auf der Erde zu finden sind, betonte NHM-Direktor Christian Köberl bei der Übergabe. Abseits des „wissenschaftlichen Schatzes und der Quelle der Inspiration und Faszination für die Menschheit“ wird der Wert auf 262.000 Euro pro Gramm geschätzt. Dieser Wert ergibt sich, wenn man die Kosten des Apollo-Programms auf das Gewicht der gesamten Mondproben umrechnet.

Lunare Bodenprobe mit orange/braunem vulkanischen
Glaskügelchen (< 0,1 mm Durchmesser) und winzigen
Gesteinsfragmenten. Aufgesammelt während der Apollo 17
Mission im Bereich des Shorty Kraters.

NASA

Lunare Bodenprobe mit orange/braunem vulkanischen Glaskügelchen und winzigen Gesteinsfragmenten - aufgesammelt bei der Apollo-17-Mission

NASA-Chef im Interview

Bolden kündigte bei seinem Besuch weitere NASA-Missionen an. Die US-Raumfahrtbehörde plant bis zum Ende des Jahrzehnts mit einem Raumschiff einen kleinen Asteroiden einzufangen und in eine Umlaufbahn um den Mond zu bringen. Von dort sollen dann Astronauten Proben des Asteroiden nehmen und zur Erde zurückbringen - mehr dazu in „Verhindern, dass wir zu Dinosauriern werden“ (science.ORF.at, 18.06.2013. )

Größte Sammlung an Meteoriten

Das Wiener Naturhistorische Museum (NHM) verfügt über die älteste Sammlung und gleichzeitig die derzeit größte Ausstellung von Meteoriten weltweit. Sie umfasst mehr als 7.000 inventarisierte Objekte, im neu gestalteten, erst im November wiedereröffneten Meteoritensaal sind rund 1.100 Exemplare zu sehen - mehr dazu in Über 1.100 Exemplare zu sehen (science.ORF.at, 30.01.2013)

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