Bank Austria lässt 67 Bankfilialen auf

Alle paar hundert Meter eine Bankfiliale - das wird in vielen Stätdten bald Vergangenheit sein. Bis 2015 schließt die österreichische UniCredit-Tochter Bank Austria 67 bzw. ein Viertel ihrer 270 klassischen Privatkundenfilialen.

Die Hälfte der betroffenen Standorte „unterkritischer Größe“ wird mit benachbarten Filialen zusammengelegt, die andere Hälfte zu neuen Selbstbedienungsstandorten. In den 67 Filialen sind heute 200 Mitarbeiter beschäftigt. Von den betroffenen Filialen befindet sich jede zweite in Wien, sagte ein Pressesprecher der Bank.

Parallel dazu wird Internetbanking weiter ausgebaut. Damit will die Bank in Österreich auch geografisch neue Kunden ansprechen, etwa im Westen des Landes. Die betroffenen Filialmitarbeiter sollen in die größeren Filialen oder in neue „Smart Banking“-Einheiten in Beratungsdienste wechseln, hieß es. „Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben“, sagte Bank-Austria-Sprecher Matthias Raftl. Hingegen setze das Finanzinstitut generell auf natürliche Abgänge: Ein seit zwei Jahren laufender Personalabbau sieht vor, dass der Mitarbeiterstand im Inland bis 2015 um 800 sinken soll.

„Bank Austria wird keine Onlinebank“

Die Bank will in Wien auch neue Filialen aufmachen, hieß es. Man hofft durch die neue Aufstellung auf mehr Kosteneffizienz. Weil immer weniger Kunden für ihre Bankgeschäfte in die Filialen kommen, liegt der große Schwerpunkt aber im Ausbau des Internetbanking.

Bank-Austria-Vorstand Helmut Bernkopf kündigte für die nächsten drei bis vier Jahre Investitionen von zusätzlich 100 Mio. Euro an, um das „Smart Banking“-Modell umzusetzen. Der größte Teil fließt in moderne Technologien, ausgedehnte Beratung über Videotelefonie, E-Mail, Telefon und SMS sowie Terminals. Versichert wurde aber: „Die Bank Austria wird keine Onlinebank.“

Bank setzt verstärkt auf Video-Bankberater

Für Kunden des Electronic und Mobile Banking werden die Beratungszeiten stark ausgedehnt. Sie können sich ab Herbst vorerst wochentags bis 20.00 Uhr, später bis 22.00 Uhr und am Samstag von 10.00 bis 18.00 Uhr - auch über Videotelefon von Bankern beraten lassen.

Aus den bisher fast zwei Dutzend Video-Bankberatern sollen bis zum Jahreswechsel 80 werden, bis 2020 rund 400. Auch in klassischen Filialen können bei Bedarf Experten über Videotelefon beigezogen werden. In Wien und in größeren Städten in den Bundesländern entstehen neue Beratungszentren, wo 50 Experten und mehr unter einem Dach sind.

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