Hausdurchsuchung in Justizanstalt

Die Staatsanwaltschaft Wien hat am Dienstag in der Justizanstalt Josefstadt eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Laut einer Anzeige sollen Justizwachebeamte Handys und Drogen ins Gefängnis geschmuggelt haben.

„Ja, es gab eine Hausdurchsuchung in den Räumlichkeiten der Justizanstalt“, bestätigte der stellvertretende Leiter der JA Josefstadt, Christian Timm, eine „Falter“-Meldung. Details könne er vorerst nicht nennen, aber man unterstütze Staatsanwaltschaft und Justiz.

Hausdurchsuchung in der JA Josefstadt

ORF

Beamte rückten mit Drogenspürhunden in der JA Josefstadt an

Fünf Drogenspürhunde des Innenministeriums waren bei der Durchsuchung in der Josefstadt im Einsatz. Gleichzeitig wurde auch die Wohnung eines Justizwachebeamten von den Polizisten durchsucht. Ob bei der Durchsuchung verbotene Gegenstände gefunden wurden, blieb vorerst unklar. Die Ergebnisse müssten jetzt ausgewertet werden, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft. Die Durchsuchungen waren am Nachmittag beendet worden.

Anzeige wegen Korruption

Hintergrund der Razzien war die Anzeige einer Justizwachebeamtin, die im Oktober des Vorjahres den Verdacht angezeigt hatte, dass einige ihrer Kollegen Handys und Drogen in den Frauentrakt der Haftanstalt schmuggeln würden. Ein prominenter Verteidiger habe ihre Kollegen mit Geld und „Sonderleistungen“ bestochen, lautete der Vorwurf der Beamtin.

Die Revierinspektorin sagte laut „Falter“ aus, dass für vier Beamte bei dem Anwalt Kuverts mit Bestechungsgeld liegen würden - mehr dazu in Korruptionsvorwurf gegen Justizwache.

Der „Falter“ hatte im März berichtet, dass das Justizministerium seit Oktober von den Vorfällen gewusst, aber weder Telefonüberwachungen noch Observationen durchgeführt haben soll. Ein Sprecher von Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) hatte den Vorwurf der Untätigkeit zurückgewiesen, man habe den Fall ja angezeigt.

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