Fahrschüler um Kursgebühr geprellt

Die Polizei ermittelt gegen drei Personen wegen Betrugs rund um eine Fahrschule in Wien-Landstraße. Die Mitarbeiter sollen mit Geld und Akten untergetaucht sein, wie der „Kurier“ berichtete. Der Schaden soll in die „Hunderttausende Euro“ gehen.

Laut dem Zeitungsbericht „dürften hunderte Fahrschüler in Wien um ihr Kursgeld gebracht“ worden sein. Die Polizei ermittelt gegen den Inhaber der Fahrschule, eine Sekretärin und eine Person, die offiziell als Geschäftsführer aufgetreten ist. Laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger gingen bereits zahlreiche Anzeigen von Fahrschülern aus ganz Wien ein. Die Polizei rechnet allerdings noch mit weiteren Geschädigten.

Betrugsverdacht bei Wiener Fahrschule

ORF

Fahrschule in Wien-Landstraße

„Dumpingpreise“ und Luxusautos

Der Inhaber hatte, obwohl er bereits seine Fahrschullizenz zurückgelegt hatte, noch immer neue Fahrschüler aufgenommen. Deshalb ermitteln wir wegen gewerbsmäßigen Betruges", sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger.

Betrugsverdacht bei Wiener Fahrschule

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Fahrschule warb mit günstigen Angeboten

Laut dem Zeitungsbericht „ließen die mutmaßlichen Betrüger in der Fahrschule nichts zurück. Zwei Luxus-Geländewagen, das Bargeld aus dem Tresor und alle Unterlagen sind weg“. Die Fahrschüler standen vor verschlossenen Türen. Die Fahrschule soll die Schüler mit „Dumpingpreisen“ und Luxusautos, wie einem Hummer, einem BMW oder mehreren Mercedes, die Schüler angeworben haben.

Die Fahrschule darf nun keinen Fahrunterricht mehr geben, sondern nur noch den Bürobetrieb aufrechterhalten, damit sich die Schülerinnen und Schüler ihre Stunden bestätigen lassen, um sie sich in anderen Fahrschulen anrechnen lassen zu können, sagte Keiblinger.

VKI: „Fahrschüler aus ihrer Ausbildung gerissen“

„Durch die Schließung werden Fahrschüler aus ihrer Ausbildung gerissen und müssen nun um ihr Geld bangen“, sagte Ulrike Wolf, Juristin des Vereins für Konsumenteninformation (VKI). Gegen einen im Voraus zu zahlenden „Pauschalpreis von Euro 599 konnten Fahrschüler den B-Schein“ erwerben. „Zur Zeit ist unklar, ob die Fahrschule die Rückerstattung von im Voraus bezahlten aber nicht mehr konsumierten Kursleistungen und Fahrstunden rasch abwickeln wird“, so Wolf.

Von der Schließung sind überwiegend junge Leute betroffen, die ihre begonnene Ausbildung nun bei einer anderen Fahrschule fortsetzen müssen, was mit weiteren Kosten verbunden sein wird. „Der Inhaber der Fahrschule ist jedenfalls zur Rückerstattung geleisteter Vorauszahlungen verpflichtet und haftet für alle Schulden der Fahrschule, die gegenüber den Fahrschülern bestehen“, sagte Wolf.

Der VKI sammelt nun - im Auftrag des Konsumentenschutzministeriums - betroffene Fahrschüler, um sie bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche gegen den Inhaber die Fahrschule zu unterstützen.

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