Neue Pläne für die Hohe Warte

Seit Jahren kämpft die Vienna ums finanzielle Überleben und mindestens ebenso lange werden immer wieder neue Pläne zur Rettung des Fußballclubs präsentiert. Nun soll eine internationale Privatschule auf der Hohen Warte angesiedelt werden.

„Auf dem Vienna-Areal soll eine internationale Privatschule (plus Kindergarten) mit Schwerpunkt Sport für 700 Schüler errichtet werden. Internationale Investoren, die hinter der Warschauer Privatuni Vistula stehen, errichten in Russland, Deutschland und der Schweiz auch Privatschulen; jetzt wollen sie auf der Hohen Warte landen“, berichtete der „Standard“.

„Es ist angedacht, ob das Projekt aber umgesetzt wird steht in den Sternen. Wir werden dazu Anfang, Mitte August eine Presskonferenz abhalten“, sagte Vienna-Sprecher Nikolaus Ostermann auf Nachfrage von wien.ORF.at. 120 Jahre wird der „First Vienna FC 1894“ nächstes Jahr alt - und laut ihrem Präsidenten Herbert Dvoracek hat der Verein 400.000 Euro Schulden (andere sprechen vom Doppelten). Immer wieder gab es daher spektakuläre Projekte - zuletzt war ein Wellness-Klub der britischen Aspria-Gruppe im Gespräch. Umgesetzt wurde bis dato allerdings keines.

Fussballplatz auf der Hohen Warte in Wien

APA/Andreas Troescher

Fussballplatz auf der Hohen Warte

Grundstück über Notenbanktochter gepachtet

Die Vienna hat dabei eine mit der Hohen Warte in Döbling eine Art „Schatz“ zur Verfügung. Von dem 65.000 Quadratmeter großen Areal sind nur rund 4000 verbaut. Das Hohe-Warte-Areal gehört der Gemeinde Wien, die hat es für 80 Jahre an die Notenbanktochter IG Immobilien verpachtet, diese wiederum an die Vienna.

Die personellen Fäden dazu: Ex-Notenbankchef Adolf Wala ist Vienna Ex- und Ehrenpräsident, dessen Frau Kantinenpächterin auf der Hohen Warte, sein ehemaliger beruflicher Ziehsohn Christian Bodizs (Media Quarter Marx) Vienna-Vizepräsident, wie der „Standard“ berichtete.

Hoffnung auf 1,2 Millionen Euro Ablöse

Laut dem Generalplaner Wolfgang Poppe (Vasko+Partner) des Schulprojekts ist schon ein Vorvertrag unterschrieben. Das Büro von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) bestätigte „Vorgespräche“. Und IG-Chef Hermann Klein ist „für alles zu haben, was Sport und Bevölkerung dient“, wird er in der Zeitung zitiert.

Was die Vienna und ihre leeren Kassen von dem Schulprojekt hätte: Sie bekäme nicht nur zwei Handvoll Gratis-Schulplätze, sondern das Areal würde um Schwimm-, Basketball- und Turnhallen, um Laufbahnen und Leichtathletikplätze erweitert. Zudem erhofft man laut „Standard“ 1,2 Mio. Euro Ablöse und langfristige Nutzungsverträge. Dafür dass die Schüler auch den Fußballplatz benützen dürfen, sollen bis zu 180.000 Euro im Jahr fließen.

Links: