Krieau bleibt vorerst Konzert-Location

Das Ärzte-Konzert fiel ins Wasser, trotzdem hat sich die Krieau heuer als Konzert-Location etabliert. Vorerst soll das so bleiben. Die geplanten Wohnungen und Büros auf dem Gelände der Trabrennbahn wären aber wohl das Ende der Konzerte.

„Letztes Jahr haben wir mit den Konzerten dort begonnen und unsere Erwartungen wurden bisher absolut erfüllt“, erklärt Harry Jenner, Mitveranstalter der Konzerte in der Wiener Krieau. David Guetta, Bon Jovi, Green Day und Robbie Williams bespielten bereits das traditionsreiche Areal an der Trabrennbahn. „Die Ärzte“ mussten laut offizieller Begründung aufgrund starken Regens ihr Konzert absagen, doch auch der Kartenvorverkauf dürfte nicht nach Wunsch verlaufen sein.

Robbie Krieau

ORF/ Florian Kobler

Aufbau für Robbie Williams in der Krieau

„Natürlich war es ein harter Schlag“, meint Jenner zum abgesagten Konzert. Aber man habe bei den letzten Konzerten viel dazugelernt, und es gebe immer „Room for Improvement“, so der Mitveranstalter. Das Gelände sei aber bei den Wienerinnen und Wienern gut angekommen. „Die Kulisse in der Krieau ist einfach toll“, schwärmt Jenner und betont, dass es „eben viel besser“ wäre, „als zum Beispiel im Stadion.“ Die 65.000 Besucher beim Konzert von Robbie Williams würden dies nur unterstreichen.

Das Stadion leidet laut Roland Stuiber vom Betreiberunternehmen unter den Veranstaltungen am nahe gelegenen Gelände nicht. Allerdings scheint in der heurigen Konzertbilanz des Stadions lediglich Paul McCartney auf. Roger Waters wird mit „The Wall“ Ende August noch das Prater-Stadion beehren. Dieses verfügt im Vergleich zur Krieau nur über etwa 50.000 Plätze und muss auch auf Sportveranstaltungen Rücksicht nehmen. Man habe mit der Krieau als Veranstaltungsort ein „gutes Nebeneinander“, so Stuiber.

Geplante Wohnungen: Konzerte in Gefahr?

Die Krieau scheint sich bis dato als Konzertstandort also zumindest aus Veranstaltersicht zu bewähren. Doch durch die baulichen Entwicklungen in unmittelbarer Nähe erscheint manchen die Rennbahn als Anachronismus zwischen der modernen Architektur des „Viertel Zwei“ und der neuen Wirtschaftsuni. Wo früher bis zu 50.000 Leute auf der Tribüne saßen, sind heute bei den Rennen vielleicht noch 3.000 Menschen anzutreffen. Der Verein könne laut der Zeitung „Falter“ nur durch hohe Subventionen überleben.

Eingang Trabrennverein

Trabrennverein Krieau

Eine der Tribünen sowie das Verwaltungsgebäude und einige Stallungen sollen verbaut werden - mehr dazu in Teil der Trabrennbahn wird verbaut. Die Gebäude sollen im Rahmen des Denkmalschutzes in ein Wohn- und Bürogebäude eingebunden werden, so Fritz Dahm vom Bundesdenkmalamt. Das angrenzende „Viertel Zwei“ werde dadurch erweitert. Es wird jedoch mit Verweis auf das „ewige Pachtrecht“ des WTV von Seiten des Vereins und der Stadt betont, dass die Rennbahn bestehen bleiben soll.

Für den Präsident des WTV, Anton Gaal, steht auch eine Fortführung der Konzerte fest. Heuer sei die Konzertsaison zwar beendet, jedoch wären bereits Konzerte für nächstes Jahr in Planung, so Gaal. Weiters erklärte er: „Es besteht ein Exklusivvertrag mit dem Veranstalter, der mindestens drei Konzerte pro Jahr vorsieht.“ Der Präsident betont, dass die Konzerte und zusätzliche kleinere Veranstaltungen auf dem Gelände das Bestehen des Trabrennvereins sichern. Jedoch: „Der Schwerpunkt liegt weiterhin auf dem Trabrennsport“, hob Gaal hervor.

„Kooperatives Verfahren“ eröffnet

Am 23. Juli 2013 begann die erste Phase des kooperativen Verfahrens zum geplanten Bauvorhaben, das die Erstellung von Konzepten für das Gebiet beinhaltet. Wolfgang Sengelin von der MA 21 dazu: „Es kann schon sein dass sich die Veranstalter einen anderen Platz suchen müssen“, man könne jedoch zurzeit nicht Konkretes dazu sagen, da man erst am Beginn der Gespräche stehe.

Im Oktober wird eine Endabstimmung angepeilt, die den Start des Projektes besiegeln würde. Fest steht, dass die Lautstärke von Freiluft-Konzerten dortige Anrainer stören könnte. Sollte das Projekt realisiert werden, rechnet man 2016 oder 2017 mit Fertigstellung. Das würde dann vermutlich auch das Ende der Konzerte bedeuten.

Konzerte für nächstes Jahr fix

Für kommendes Jahr sind auf jeden Fall wieder Konzerte vorgesehen. Ein Auftritt wurde bereits fixiert: Im August 2014 spielt der „Volks-Rock’n’Roller“ Andreas Gabalier ein Konzert in der Krieau. Weitere zwei Konzerte sind fix, jedoch stehen dafür die jeweiligen Künstler noch nicht fest.

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