Grillverbot wird streng kontrolliert

Seit Freitagmittag muss auf allen öffentlichen Grillplätzen Wiens die Kohle kalt bleiben. Die Brandgefahr ist durch die herrschende Hitze zu groß. Förster und Inselservice kontrollieren, ob das Grillverbot eingehalten wird.

Grillverbotstafel

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Tafeln weisen auf Grillverbot hin

„Durch die Hitze ist das Gras sehr trocken. Es würde ein Zündholz reichen, das auf den Boden fällt, dann haben wir einen Wiesenbrand, der könnte sich dann zu einem großen Waldbrand ausweiten. Das ist schon sehr gefährlich“, schildert Forstaufseher Ralph Hlawatschek die Situation im Wienerwald.

Auf der Steinbruch-Wiese in Wien-Ottakring finden sich an manchen Tagen bis zu 1.000 Menschen ein, um zu grillen. Derzeit wacht dort nur ein Grillmeister über das Grillverbot: „Bis jetzt habe ich zwei Familien zurückgeschickt, die nicht wussten, dass Grillverbot besteht.“ Das Verbot werde von den meisten akzeptiert. Manche würden fragen, wann es wieder möglich ist, zu grillen.

Gegrillte Platten werden geliefert

Die Menschen, die trotz der Hitze zu den Grillplätzen gekommen sind, lassen sich Lösungen einfallen, um trotzdem nicht auf gegrilltes Fleisch verzichten zu müssen. So stehen etwa auf der Mittereckwiese in Hernals nur Schüsseln mit Salat und Obst auf den Tischen. „Wir haben gegrillte Platten bestellt und wir warten jetzt darauf. Das Fleisch ist bereits unterwegs und kommt vom Lieferservice“, sagt eine Frau.

Die feiernde Familie zeigt Verständnis für das generelle Grillverbot an öffentlichen Plätzen. „Manche allerdings sagen, dass sie das Verbot nicht interessiert. In solchen Fällen muss ich dann die Polizei holen“, sagt ein über das Grillverbot wachender Grillmeister. Im Wienerwald wird so oft wie möglich kontrolliert. Hlawatschek fährt alle verschiedenen Grillplätze den ganzen Tag über wiederholt an.

Grillen ohne Griller

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Es wird zu Hause vorgekocht

Auch auf der Donauinsel wird über das Grillverbot gewacht. Hier kontrollieren Mitarbeiter des Inselservice. An manchen Stellen wird trotz Grillverbot gefeiert, die Griller sind aber auch hier kalt geblieben: „Wir haben Frühlingsrolle, Faschiertes und Spaghetti. Wir haben zu Hause vorgekocht, leider“, bedauerte eine Frau gegenüber „Wien heute“ das Grillverbot.

Die meisten Menschen halten sich an das Grillverbot, heißt es vom Inselservice. Sollte es jemand missachten, schreiten die Mitarbeiter allerdings ein: „Wir müssen darauf aufmerksam machen, dass das nicht erlaubt ist und leider Gottes ablöschen lassen - auch wenn schon was auf dem Griller liegt“, so Michael Zentner vom Inselservice. Generell würden derzeit auch weniger Menschen auf der Donauinsel und im Wienerwald grillen. Zurzeit ist Ramadan. Etwa zwei Drittel der Menschen, die sonst immer grillen, kommen jetzt nicht, heißt es.

Strafen bis zu mehreren hundert Euro möglich

Kontrolliert wird das Grillverbot im Bereich der Donauinsel von der Abteilung Wiener Gewässer und den dort für die öffentlichen Grillplätze zuständigen Grillplatzmeistern. Im Bereich des Wiener Waldes sind die Förster für die Kontrollen zuständig.

Sendungshinweis:

Den „Wien heute“-Beitrag dazu können Sie nach der Samstagsendung hier downloaden.

Wird jemand beim Grillen beobachtet, so wird zuerst das Gespräch gesucht und der Betreffende auf das Verbot aufmerksam gemacht. Erst bei Uneinsichtigkeit folgt eine Anzeige. Die kann dann allerdings eine Strafe von mehreren hundert Euro nach sich ziehen. Laut dem zuständigen Forstamt kommt es aber kaum vor, dass wirklich gestraft werden muss. Das Grillverbot gilt übrigens „bis auf weiteres“ - es wird erst bei „nachhaltigen Regenschauern“ wieder aufgehoben - mehr dazu in Hitze: Stadt verhängt Grillverbot.

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