Mariahilfer Straße: Busfahrer besorgt

Die teilweise Verkehrsberuhigung der Mariahilfer Straße nimmt Gestalt an, demnächst werden neue Tafeln montiert. Gegen die geplante Busspur gibt es Proteste von Busfahrern der Wiener Linien, sie haben Sicherheitsbedenken.

Das Konzept der verkehrsberuhigten Mariahilfer Straße sieht ab 16. August unter anderem vor, dass der 13A durch die ansonsten für den Kfz-Verkehr gesperrte Fußgängerzone fährt. Vielen Busfahrer gefällt dieser Plan offenbar nicht, sie befürchten Probleme bis hin zu Unfällen mit Fußgängern. 400 Lenker haben deshalb ein Papier gegen die Pläne der Stadt unterschrieben, berichtete der „Kurier“ am Montag.

Bus der Linie 13A

ORF

Busfahrer fürchten um Sicherheit

Wiener-Linien-Betriebsrat Leopold Wurm argumentiert damit, dass der Busverkehr an den Einkaufssamstagen vor Weihnachten - an diesen wird die „Mahü“ alljährlich für den Autoverkehr gesperrt - bereits 2007 eingestellt worden sei.

Wiener Linien erwarten keine Probleme

Zudem argumentierte Wurm, dass auch die Route des 1A, der jahrelang durch die Fuzo am Graben gefahren ist, wegen zu hohen Gefahrenpotenzials geändert wurde. Bei den Verkehrsbetrieben bestätigte man am Montag die Bedenken der Lenker - jedoch: „Wir erwarten vorerst keine Probleme“, so ein Sprecher mit Verweis auf die farbliche Trennung der Busspur in der Mariahilfer Straße. Diese habe es am Graben nicht gegeben. Man werde aber zu Beginn des Probebetriebs viel Kontakt mit den dort eingesetzten Fahrern und zudem Experten an Ort und Stelle haben. Sollte Optimierungsbedarf bestehen, werde man mit der Stadt entsprechende Gespräche führen.

Im Büro von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) gab man sich ebenfalls gelassen. Die Busspur sei durch die rote Färbung eindeutig erkennbar. „Wenn die Problematik groß wird, reagieren wir“, meinte ein Sprecher.

Neue Begegnungszonen

Derzeit laufen für die Verkehrsberuhigung in der Mariahilfer Straße die Vorbereitungen. Bodenmarkierungen sind schon weg, neue Steher für die zahlreichen Verkehrstafeln sind betoniert, und die berühmten „Ohrwascheln“ bei Kreuzungen werden wegen der zahlreichen neuen Einbahnregeln bereits umgebaut.

Ab Mitte August ist dann alles anders rund um die Innere Mariahilfer Straße. Es wird eine Fußgängerzone geben, in der Radfahrer fahren dürfen und auch ein Bus, auf dessen Spur aber niemand gehen darf. Daran anschließend liegt die Begegnungszonen, in der alle - Autos, Lkws, Radfahrer, Fußgänger - völlig gleichberechtigt sind und es keine einzige Ampel mehr gibt.

Einzig gültige Regeln sind die Rechtsregel und eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h. Im Rathaus glaubt man, dass es dennoch keine gefährlichen Situationen geben wird, weil alle Verkehrsteilnehmer besser aufeinander aufpassen werden.

Diskussionen über Umgestaltung

Die Umgestaltung der Mariahilfer Straße sorgt seit Monaten für Gesprächsstoff, vor allem vonseiten der Wirtschaft gibt es Kritik. Für Taxifahrer und Lieferanten soll es Ausnahmegenehmigungen geben - mehr dazu in Mariahilf: Lösung für Lieferanten.

Anfang Mai hatte es drei Tage lang eine Probe gegeben, während die Stadtregierung dabei einen Erfolg sah, wurde von Gegnern das Fehlen der Problemstellen kritisiert - mehr dazu in Mariahilfer Straße: Probe ohne „Aussagekraft“.

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