Rekordbesuch in Wiener Bädern

239.713 Personen haben am Wochenende eines der 17 städtischen Freibäder besucht. Am Sonntag wurde mit 144.896 Gästen ein Tagesrekord aufgestellt. Der Wasserverbrauch in Wien ist auf 470 Millionen Liter täglich angestiegen.

Der bisherige Tagesrekord stammte vom 1. Juli 2012 und wurde am Sonntag um 9.465 Besuchern übertroffen. Der Wochenendrekord aus dem Vorjahr wurde dagegen nicht erreicht, der Höchstwert bleibt bei 242.151 Besuchern.

Besucher im Gänsehäufel am Tag des Besucherrekords in Wiener Bädern

ORF

Großer Andrang in den Bädern

Am Freitag war der Andrang zu den Schwimmarealen mit 56.995 Personen noch verhältnismäßig gering. Am Samstag kamen 94.817 zum Abkühlen und am Sonntag wurde schließlich der bisherige Tagesrekord gebrochen.

Minus wurde wettgemacht

Das starke Wochenende hat auch dazu beigetragen, dass das bisherige Besucherminus in der Gesamtstatistik im Vergleich zum Vorjahr nun endgültig wettgemacht werden konnte. Seit Anfang der Saison zog es nämlich bis dato 2,031.188 Gäste in Wiens Freibäder. Das sind um 290.565 bzw. um 16,69 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Was die bisherige Bilanz für den Juli anbelangt: Der Monat rangiert laut MA44 bereits jetzt mit 1,204.597 Besuchern an zweiter Stelle in der Bestenliste - sowohl in der Juli- als auch in der Monatsgesamtwertung. Ein neuer Monatsrekord, auf den 148.345 Besucher fehlen, scheint allerdings aufgrund des erwarteten Temperaturrückganges am Dienstag in Verbindung mit vermehrtem Auftreten von Wolken eher unwahrscheinlich - aber nicht unmöglich, hofft die MA44.

Wasserverbrauch stark gestiegen

Angesichts der extremen Hitze ist in Wien der Bedarf an Wasser in die Höhe geschnellt: Derzeit messe die Magistratsabteilung 31 (Wiener Wasser) einen um ein Viertel höheren Tagesverbrauch als an einem durchschnittlichen Tag des Jahres, berichtete eine Sprecherin der zuständigen Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Das sind um 100 Millionen Liter mehr pro Tag als es normalerweise der Fall ist.

Verbraucht werden nun rund 470 Millionen Liter täglich. Angst, dass das Wasser in der Bundeshauptstadt ausgeht, braucht man aber keine haben: Derartig lange Trockenperioden gebe es jedes Jahr in den Monaten Juni bis August, hieß es. Meistens werde im Juni das Maximum des Wasserverbrauchs erreicht und nicht während der Sommerferien, wo viele Wiener auf Urlaub seien.

Grillverbot: Keine Anzeigen

Wegen der extremen Hitze und der damit zusammenhängenden Brandgefahr hat die Stadt außerdem ein Grillverbot über alle öffentlichen Grillplätzen verhängt - und die Städter haben sich daran gehalten. „Es hat keine Diskussionen oder Anzeigen gegeben“, zog die Sprecherin Bilanz über das vergangene Wochenende.

Auf jenen 15 Plätzen, für die eine Reservierung notwendig ist, wurde seit Inkrafttreten des Verbots gar nicht gegrillt. Die zuständige Magistratsabteilung 45 (Wiener Gewässer) hatte schon im Vorfeld die Reservierungen abgesagt.

In die Zonen Brigittenauer Brücke und bei der Steinspornbrücke, wo nicht reserviert werden muss, wollten zwar einige Leute grillen, diese wurden aber von den Grillplatzmeistern auf das bestehende Verbot hingewiesen, hieß es. Auch die Grillplätze im Wienerwald werden derzeit kontrolliert. Hier habe es keine Probleme geben, berichtete die Sprecherin.

Hitzeproblem in Spitälern

Die hohen Temperaturen sorgen in Wiener Spitälern für Sorgen. In der Kinderchirurgie des Donauspitals müssen sich derzeit Babys und Kleinkinder in völlig überhitzten Zimmern von Operationen erholen. Denn Klimaanlagen gibt es nur in der Intensivstation und im OP, aber nicht im Bettenbereich - mehr dazu in Hitze als Problem in Wiens Spitälern.

Die Wiener Linien haben wegen der Hitze zusätzliche Schichten eingeführt, damit es für die Fahrer mehr Pausen gibt. Die Wiener Pensionistenheime versuchen während der Hitzeperiode mit Umluftkühlern und Klimaanlagen für ein angenehmeres Raumklima zu sorgen. Bauarbeiter können ab 35 Grad im Schatten hitzefrei bekommen, da seit heuer auch hohe Temperaturen als Schlechtwetter gelten, bei dem man nicht effizient arbeiten kann - mehr dazu in In der Hitze der Stadt.

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