Stenzel: ÖVP „zu liberal“

Mit einem Interview in der Tageszeitung „Die Presse“ sorgt Ursula Stenzel, Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt, für Gesprächsstoff in der ÖVP. Sie wirft ihrer Partei vor, „zu liberal“ zu sein und „dadurch zumindest viele Wähler zu verschrecken“.

Als Beispiel für ihre Bewertungen nannte Stenzel die Zustimmung der ÖVP zur eingetragenen Partnerschaft für Homosexuelle. Die ÖVP hätte ihren Standpunkt in dieser Frage klarer machen sollen, so Stenzel im „Presse“-Interview.

Nicht allzu begeistert dürfte sie auch davon sein, dass mit dem Salzburger JVP-Chef Asdin El Habbassi auf Platz fünf der Bundesliste erstmals ein Muslim in den Nationalrat ziehen könnte. „Ich kenne zumindest einige, die sagen, dass sie die ÖVP genau deshalb nicht wählen“, so Stenzel auf die Frage, ob es eine gute Idee gewesen sei, einen Kandidaten mit Wurzeln im Ausland stolz im Wahlkampf zu präsentieren.

Wohnen als Wahlkampfthema

Eine „dramatische soziale Umschichtung“ sieht Stenzel wegen überhöhter Mieten in der Innenstadt. Die City dürfe nicht Manhattan werden - „lauter Büros und nur teure teilzeitbewohnte Wohnungen“, meinte sie. Stenzel kritisierte, dass Wohnungen und Häuser zu lange leer stehen. Sie lehnte aber Mietobergrenzen ab, wie sie etwa von den Wiener Grünen gefordert wurden - mehr dazu in Vassilakou: Kein Alleingang bei Mieten (wien.ORF.at; 15.11.2012).

Die frühere ORF-Journalistin und Europaabgeordnete Stenzel ist seit Dezember 2005 Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt. Die Zustimmung ihrer Partei vorausgesetzt will sie bei der Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahl 2015 wieder kandidieren. Mit den Forderungen nach einem Alkoholverbot und der Änderungen von Sperrstunden in der Innenstadt sorgte sie für Diskussionen, zuletzt forderte sie Parkplätze für Hauptwohnsitzhalter der Inneren Stadt - mehr dazu in Stenzel fordert Bewohnerparkplätze (wien.ORF.at; 17.6.2013).

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