Sofiensäle: Restaurierung in finaler Phase

Vor zwölf Jahren abgebrannt, erwachen die Sofiensäle im dritten Bezirk zu neuem Leben. In zwei Wochen werden die Wohnungen bezugsfertig sein. An dem historischen Festsaal und den Eventräumlichkeiten wird zur Zeit noch gearbeitet.

Die Restaurierung der Sofiensäle befindet sich in der finalen Phase. Nach einem verheerenden Großbrand im August 2001 wurde das Gebäude schwer beschädigt. Auslöser waren Flämmarbeiten an der Dachkonstruktion, wobei sich der hölzerne Dachstuhl entzündete. Die Säle brannten vollständig aus, die Dachkonstruktion stürzte ein.

Sofiensäle Brand

APA/PFARRHOFER Herbert

Der Großbrand 2001 zerstörte fast das gesamte Gebäude

50 geförderte Appartements der Stadt Wien

Seit Ende 2011 läuft nun der Umbau, jetzt ist das erste Ergebnis zu sehen. Die 68 Wohnungen im Gebäudekomplex sind in zwei Wochen bezugsfertig. Zusätzlich sind 50 geförderte Miet-Appartements zu einem Quadratmeterpreis von rund sieben Euro zu haben. Sie werden derzeit vom Wohnservice Wien vergeben.

Mitte November wird der historische Festsaal feierlich wiedereröffnet. Durch eine Glas-Stahlkonstruktion wird die neu gestaltete Decke den Saal zu einem lichtdurchfluteten Raum machen. Ab Ende diesen Jahres sollen hier wieder öffentliche und private Veranstaltungen stattfinden. Neben den Wohnungen und dem Festsaal gibt es in dem geschichtsträchtigen Gebäude zusätzlich auch eine Galerie, vier Ateliers und Gastronomie.

Am 14. Jänner 1838 eröffnete der Tuchscherer Franz Morawetz ein Dampfbad in der Marxergasse im heutigen Bezirk Landstraße. Die Anlage benannte er zu Ehren der Mutter Kaiser Franz Josephs, Erzherzogin Sophie, „Sophienbad“. Der große Saal des Sophienbades wurde im Sommer als Schwimmhalle und im Winter unter dem Namen „Sofiensaal“ als Tanz-, Konzert- und Versammlungssaal genutzt. Erst seit der Eröffnung des Kleinen Saals 1886 mit eigenständiger Fassade ist die Bezeichnung „Sofiensäle“ in Verwendung.

Am 21. August 1986 wurde der große Festsaal samt Foyer und Bühnenhaus einschließlich der dazugehörigen Fassaden unter Denkmalschutz gestellt. Nach dem Brand 2001 entstand ein andauernder Streit zwischen Eigentümer und Bundesdenkmalamt, der die Gerichte beschäftigte. Im Jänner 2006 erwarb die der Stadt Wien nahestehende Immobilienfirma ARWAG das Grundstück samt Brandruine und versprach eine denkmalgerechte Sanierung.

Aufwändige Restaurierung

2010 kaufte die ifa AG, ein Tochterunternehmen der Soravia Group, das ausgebrannte Gebäude von der ARWAG und begann mit der aufwändigen Restaurierung. Unterstützt wurde das Vorhaben von der Stadt Wien durch Förderungen der Kulturabteilung in Höhe von zwei Millionen Euro. Die noch bestehende historische Bausubstanz der Sofiensäle wurde nach den Auflagen des Denkmalamtes restauriert.

Bis zu 70.000 Lagen Blattgold waren nötig um den ursprünglichen Glanz wiederherzustellen. Insgesamt wurden rund 2.500 Bauteile für Säulen oder Stuckelemente nach alten Plänen originalgetreu nachgefertigt. „Wir haben die Restaurationsarbeiten laufend kontrolliert und sind mit dem bisherigem Ergebnis sehr zufrieden“, so Landeskonservator Friedrich Dahm gegenüber wien.orf.at.

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