Hitze: Richter führen Protokoll

Bei den Verhandlungen im Landesgericht leiden derzeit alle Beteiligten unter den hohen Temperaturen. Mehrere Richter führen Protokolle über die hohen Temperaturen, um beim Justizministerium Druck für eine Klimaanlage zu machen.

Die rekordverdächtige Temperatur hat am Donnerstag unter anderem den Telekom-Prozess im Großen Schwurgerichtssaal des Straflandesgerichts überschattet. Neben Telekom-Richter Michael Tolstiuk halten aber auch zahlreiche andere Richter, die bei der aktuellen Hitzewelle zu verhandeln gezwungen sind, mit eigens mitgebrachten Thermometern die Temperaturen in den Verhandlungssälen fest und lassen die Werte protokollieren.

Sie hoffen, dass sich das Justizministerium damit zur Anschaffung einer Klimaanlage für das Graue Haus bewegen lassen könnte.

Klimaanlage war schon budgetiert

Das Straflandesgericht könnte allerdings schon seit etlichen Jahren über eine Klimaanlage und damit erträgliche Arbeitsbedingungen im Hochsommer verfügen. Als während der Amtszeit von Präsident Günter Woratsch das Gerichtsgebäude im großen Stil umgebaut und modernisiert wurde, war auch die Klimatisierung des „Landls“ angedacht. Die Kosten dafür waren dem Vernehmen nach bereits budgetiert, in den neuen Verhandlungssälen die nötigen Schächte teilweise verlegt.

Wie sich alteingesessene Richter erinnern, ließ der Ende 2004 in den Ruhestand getretene Woratsch allerdings diesen Budgetposten kurzerhand streichen. Seine sinngemäße, kolportierte Begründung: Die zwei oder drei Mal, die es jährlich in Wien über 30 Grad habe, könnte die Justiz auch ohne Klimaanlage bewältigen.

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