Elektrische Einräder erobern Gehsteige

Ein Wiener Unternehmen möchte mit elektrischen Einrädern aus China die Stadt erobern. In den ersten Wochen wurden bereits 50 „city-wheels“ verkauft. Das Verkehrsministerium steht der neuen „Modeerscheinung“ neutral gegenüber.

„Wir warten einmal ab, wie sich die Zahl in Wien entwickelt. Oft sind solche Geräte eine Modeerscheinung“, so Christian Kainzmeier vom Verkehrsministerium. Das neue Sportgerät darf offiziell nur auf Gehsteigen und Gehwegen gefahren werden. „Und das auch nur, wenn man es perfekt beherrscht und garantieren kann, niemanden damit zu gefährden“, so Kainzmeier. Obwohl das „city-wheel“ ein Einrad mit Elektromotor ist, fällt es nicht in die StVO-Kategorie „Fahrrad“ und darf weder auf der Fahrbahn noch auf Radwegen benutzt werden.

city-wheel

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„city-wheels“ erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 16 km/h

Benützung nicht auf Fahrbahn

Auch bei der Benützung von Feldwegen, Wiesen, Schotterstraßen, Waldwegen und innerhalb von Gebäuden ist vorab zu klären, inwieweit hier andere Interessen, beispielsweise von Eigentümern, der Nutzung entgegenstehen. „Erlaubt ist das Fahren in Wohnstraßen, weil dort das Betreten der Fahrbahn erlaubt ist“, so Kainzmeier. Das „city-wheel“ fällt in die Kategorie „Fahrzeugähnliche Fortbewegungsmittel“. Es gelten daher dieselben Vorschriften wie bei der Benützung eines Skateboards.

„Schwebegefühl“ mit 16 Km/h

„Um mit dem ‚city-wheel‘ zu fahren, drückt man mit dem Vorfuß nach unten, um zu bremsen mit der Ferse nach hinten“, so „city-wheel“-Promotorin Sabine Waste. Gelenkt wird mit den Unterschenkeln. Das Gerät schafft bis zu 16 Stundenkilometer. Bei „Vollgas“ hält der Akku rund zwei Stunden, bei gemäßigtem Tempo entsprechend länger.

city-wheel

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Fahren auf Radwegen nicht erlaubt

Strecken bis zu 20 Kilometer können mit dem „city-wheel“ zurückgelegt werden. Aufgeladen wird das Gerät über eine Ladekabel und eine normale Steckdose. Derzeit werden zwei Modelle vertrieben, die beide in China gefertigt werden und entweder 1.450 oder 1.899 Euro kosten.

Sportgerät für Wiese und Feld

Gefahren werden kann zu jeder Jahreszeit und auf jedem Untergrund. „Nur bei Schneefall oder einer nassen Fahrbahn empfehlen wir es nicht“, so Waste. Auch akrobatische Tricks oder das Herunterfahren von Stiegen sei bei entsprechender Übung möglich.

Gleichgewicht braucht Training

Die größte Herausforderung ist das Halten des Gleichgewichts. Wenn man vom „city-wheel“ abspringt, rollt das Gerät einige Meter weiter, macht eine Kurve und fällt dann um. Der Radius hängt von der zuvor gefahrenen Geschwindigkeit ab. Waste: „Wir raten niemanden, einfach so auf Gehsteigen loszufahren. Vorher sollte man das Auf- und Absteigen beherrschen und in Parks oder auf Wiesen trainieren. Es ist ja nicht ganz ungefährlich.“ Gelenksschutz und Helm werden empfohlen.

Die Lerndauer hängt von Geschicklichkeit und Ehrgeiz ab. Talentierte Fahrer können schon nach zweimal 30 Minuten eigenständig fahren. Für Testzwecke können Stützräder montiert werden.

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