Pharmakonzern investiert 100 Mio. Euro

Der US-amerikanische Pharmakonzern Baxter will in seine Standorte in der Donaustadt und in Orth an der Donau heuer mehr als 100 Millionen Euro investieren. Dieses Investitionsvolumen soll in den nächsten Jahren gehalten werden.

Für Andreas Kronberger, Geschäftsführer von Baxter, ist das die Antwort seines Unternehmens auf die Diskussion der vergangenen Wochen über die angebliche Abwanderung von Betrieben aus Österreich in Länder mit niedrigen Lohnkosten.

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APA/Schneider

4.400 Beschäftigte in Österreich

„Baxter hat sich entschieden, den Standort Österreich als globalen Schwerpunkt zu sehen und die Standorte Orth an der Donau und Wien-Donaustadt konsequent auszubauen“, sagte Kronberger am Freitag bei einem Pressegespräch in Wien. Von seinen weltweit knapp 50.000 Mitarbeiter beschäftigt Baxter 4.400 in Österreich. „Österreich ist der größte Standort außerhalb der USA“, erklärte Kronberger.

Die Immuno AG, die man 1979 übernommen habe, habe nicht einmal 2.000 Arbeitnehmer beschäftigt. Alleine in den letzten acht Jahren - seit 2006 - habe Baxter etwa 600 Mio. Euro in den Standort Österreich investiert. 22 Arzneimittel, das seien fast 28 Prozent der österreichischen Produktion, würden in mehr als 100 Länder exportiert, sagte Kronberger. Hauptexportmärkte sind Europa, die USA und asiatische Industrieländer wie Japan. Hoffnungen setzt man auf Märkte in Asien, Südamerika sowie in einige afrikanische Länder, „weil dort Wachstum für die nächsten Jahre zu erwarten ist“, so Kronberger.

„Brauchen mehr Naturwissenschafter“

Derzeit hat Baxter 42 Projekte und Produkte in seiner Forschungs-und Entwicklungs-Pipeline, „das ist wirklich mächtig“, sagte Christine Schmatz, die weltweit für die Produktion rekombinant (gentechnisch, Anm.) hergestellter Antikörper und Impfstoffe verantwortlich ist. „80 Prozent unserer Produkte durchlaufen in irgendeiner Phase der Produktion eines der BioScience-Werke da in Österreich“, sagte Schmatz. „Man kann daraus sehen, welche Bedeutung dieser Standort für uns hat.“

Darum wünscht sich Baxter von der Bildungspolitik mehr Absolventen von Berufsbildenden Höheren Schulden, Fachhochschulen oder Universitäten, deren Ausbildung dem Bedarf der Industrie entspricht. „Hier sehen wir wirklich Handlungsbedarf“, sagte Kronberger. „Wir sehen in den letzten Jahren ein abnehmendes Interesse für naturwissenschaftliche Ausbildungen - das sind aber die Menschen, die wir für unsere Aktivitäten sehr stark brauchen.“

Die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, Brigitte Jank, sieht ihre eigene Position durch die Aussagen von Baxter bestätigt. „Seit Jahren setzt sich die Wirtschaft für ein zeitgemäßes Bildungssystem ein, das den Anforderungen der heutigen Arbeitswelt entspricht. Weitergegangen ist aber leider nichts“, beklagte Jank in einer Aussendung.

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