Tierschützer mit Buttersäure attackiert

Ein 43-jähriger Mann hat eine Gruppe von Tierschutzaktivisten vor einem Bekleidungsgeschäft in der Mariahilfer Straße mit Buttersäure attackiert. Bei dem Anschlag wurden insgesamt zehn Menschen leicht verletzt.

Kleiderbauer Mariahilfer Straße

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Tatfahrzeug

Die Tierschutzaktivisten vom „Verein gegen Tierfabriken“ waren am späten Vormittag bei einer Kundgebung vor der Kleiderbauer-Filiale in der Mariahilfer Straße postiert. Laut Angaben der Wiener Polizei hatten Augenzeugen beobachtet, dass der Täter an den Aktivisten langsam vorbeigefahren sei und sie aus dem Auto heraus mit der Buttersäure bespritzt hätte.

Mitarbeiter des Bekleidungsgeschäfts, gegen das die Aktivisten protestierten, hätten das Fahrzeug des Angreifers gestoppt, erklärte ein Sprecher der Polizei. Die Angestellten hätten angeblich den mutmaßlichen Täter bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.

Widersprüche bei Tathergang

Ein gänzlich anderes Bild zeichnete Kathrin Weidum, die Organisatorin des Protests. Ihr zufolge war der mutmaßliche Täter in einem Mercedes mit abmontierten Kennzeichen unterwegs, soll stehen geblieben und aus dem Auto ausgestiegen sein, und die etwa 20 Aktivisten aus unmittelbarer Nähe mit Buttersäure aus einer Spritzpistole besprüht haben.

Spritzpistole

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Mit dieser mit Buttersäure gefüllten Spritzpistole attackierte der Täter die Aktivisten

Danach hätten einige Protestteilnehmer den Angreifer überwältigt und festgehalten, bis die Polizei am Tatort einlangte. Die Mitarbeiter des Geschäfts, sagte Weidum weiter, hätten lediglich ihre auf Kleiderständern aufgehängten Waren vor dem beißenden Geruch in das Innere des Geschäfts in Sicherheit gebracht.

Ähnlicher Vorfall vor einigen Wochen

Acht Aktivisten wurden durch die Flüssigkeit leicht verletzt, zwei beim Festhalten des Mannes, der bis zum Eintreffen der Polizei fixiert wurde. Bereits vor wenigen Wochen war es ebenfalls vor der Kleiderbauer-Filiale in der Begegnungszone der Mariahilfer Straße zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Dass es sich diesmal um denselben Täter handelt, vermutet die Polizei zwar, kann dies jedoch noch nicht bestätigen - mehr dazu in Buttersäure-Attacke auf Tierschützer.

Die farblose Flüssigkeit ist im Wesentlichen ungefährlich, jedoch ist ihr starker Geruch nach Erbrochenem oder ranziger Butter - daher der Name - für den Menschen äußerst unangenehm. Außerdem können die Dämpfe, welche die Buttersäure ausströmt, eben die Augen, Schleimhäute sowie die Atemwege reizen.