Anne Frank als Wachsfigur im Prater

Anne Frank, das jüdische Mädchen, das durch sein Tagebuch bekannt geworden ist, ist seit Montag als Wachsdouble bei Madame Tussauds im Prater zu sehen. Das Zimmer ist ihrem Versteck vor den Nazis in Amsterdam nachempfunden.

Danielle Spera, die Direktorin des Jüdischen Museums in Wien, enthüllte auf Einladung des Wachsfigurenkabinetts die Figur von Anne Frank. „Gerade der Umstand, dass viele junge Menschen hierher kommen, ist ein Beitrag gegen das Vergessen“, sagte Danielle Spera bei der Präsentation.

Die neue Wachsfigur portraitiert Anne Frank als 14-jähriges Mädchen, im Jahr 1943. Da das aktuellste Foto Anne Frank nur als 11-Jährige zeigt, ließen die Künstler sie mit einem Morphing-Programm altern. Das sei eine Herausforderung gewesen, hieß es in einer Aussendung des Wachsfigurenkabinetts.

Bildershow: Anne-Frank-Figur im Prater

Nachbildung von Anne Franks Versteck

Anne Franks Wachsdouble befindet sich in einem eigenen Raum, der dem Zimmer des Mädchens in ihrem Versteck in Amsterdam nachempfunden ist. Auch Seiten aus dem Tagebuch, Nachbildungen des Originals, sind zu sehen.

Anne Frank und ihre Familie versteckten sich während des Zweiten Weltkriegs in einem Amsterdamer Hinterhaus vor den Nationalsozialisten. Ihre Erlebnisse schrieb das jüdische Mädchen in einem Tagebuch nieder. 1944 wurde die Familie verraten und in Konzentrationslager deportiert. Anne starb 1945 im Alter von 15 Jahren in Bergen-Belsen.

Ihr anschließend gefundenes Tagebuch wurde veröffentlicht und gehört zu einem der meistgelesenen Bücher der Welt. Es zählt zu den eindringlichsten Dokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Derzeit 74 Wachsfiguren in Wien

Derzeit zählt das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds, das sich am Riesenradplatz im Prater befindet, 74 Wachsfiguren - davon 30 österreichische Prominente. Zu sehen sind etwa das Kaiserpaar Franz Joseph und Sisi, Bundespräsident Heinz Fischer, Ex-Skirennfahrer Hermann Maier, Schauspieler Peter Alexander und Sänger Udo Jürgens.

Jüngster Neuzugang in diesem Sommer war übrigens Justin Bieber, der kürzlich jedoch an Japan verliehen wurde - mehr dazu in Prater: Anne Frank kommt, Bieber geht.

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