Sofiensäle ab Herbst wieder offen

Nach dem verheerenden Brand im Jahr 2001 werden die Sofiensäle in der Landstraße seit 2011 revitalisiert, die Eröffnung wird im November erfolgen. Clubbings und Bälle wird es aber nicht mehr geben, sondern Kunst und Kulturveranstaltungen.

„Erstmals haben wir Wohnen und Kultur vereint und ein kulturelles Juwel für die nächsten Jahrzehnte geschaffen“, freute sich Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) bei der Baustellenbegehung.

Auf dem 12.000 Quadratmeter großen Areal in der Marxergasse 17 entstehen neben dem originalgetreu wiederhergestellten Festsaal ein Gastronomiebetrieb, ein Hotel, ein Fitnesscenter, Veranstaltungsräume, 68 Wohnungen sowie 128 Tiefgaragenplätze.

Bildershow: Die Baustelle der Sofiensäle

Denkmalamt machte Vorgaben für Renovierung

Derzeit werden die nach dem Feuer erhalten gebliebenen Teile der Sofiensäle nach den Vorgaben des Denkmalamtes noch renoviert. Der 700 Quadratmeter große Festsaal, die ursprüngliche Fassade der „Sofie“ sowie der Eingangsbereich und das Stiegenhaus werden detailgetreu wiederhergestellt.

„Das Projekt ist eine Zusammenarbeit von Historie und Moderne. Wir nutzen neueste 3D-Techniken als Grundlage der Restauration der Saalausstattung“, erklärte Oliver Schreiber vom Bundesdenkmalamt. Das Prunkstück des Gebäudes, der Festsaal, wird wieder in der ursprünglichen Qualität entstehen und für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Vernissagen oder Lesungen zur Verfügung stehen. Ab Dezember 2013 kann der Saal gebucht und genutzt werden.

Das Archivbild vom 17. August 2001 zeigt die ausgebrannten Sofiensaele.

APA/Günter R. Artinger

Das Archivbild vom 17. August 2001 zeigt die ausgebrannten Sofiensäle

Neues Konzept in Zusammenarbeit mit Stadt erstellt

„Eine Immobilie mit dieser Geschichte zu entwickeln, ist immer etwas besonders Schönes, weil das Interesse der Medien, Politik und Bevölkerung besonders groß ist. Unsere Aufgabe ist es hier, einen ‚gemischten Satz‘ zu produzieren, eine gemischte Nutzung“, erläuterte Erwin Soravia, Vorstand der ifa AG (Institut für Anlageberatung Aktiengesellschaft) und Bauträger.

Auf insgesamt 5.250 Quadratmetern Nutzfläche entstehen neben 50 geförderten Wohnungen unterschiedlicher Größe auch 18 frei finanzierte Wohnungen.

„In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wien haben wir für die Sofiensäle ein neues Konzept entwickelt, mit dem wir sowohl die historischen Räumlichkeiten zu neuem Leben erwecken können, als auch dringend benötigten neuen Wohnraum für Wien schaffen, eingebettet in hochwertige Infrastruktur-Angebote“, so Soravia. Die ersten Wohnungen werden am 16. September bezogen, die Übergabe der restlichen Schlüssel erfolgt am 1. Oktober.

Erwin Soravia (Soravia Group) am Montag, 02. September 2013, anl. einer Presseführung auf der Baustelle der Sofiensäle in Wien

APA/Herbert Neubauer

Erwin Soravia (Soravia Group) bei der Presseführung auf der Baustelle

Gastronomie, Fitness und Hotel

Ein Gastronomiebetrieb im Erdgeschoss, eine Kombination aus Restaurant und Bar - inklusive großem Schanigarten - wird gemeinsam mit dem Festsaal im November eröffnen. Zusätzlich wird sich auf dem Areal auch ein John-Harris-Fitnesscenter befinden.

Auch ein Hotel der neuen Kette „Ruby“ wird im März 2014 in der Marxergasse 17 seine Pforten öffnen. „Die Sofiensäle haben die Geschichte des 3. Bezirks geprägt - umso erfreulicher, dass sie auch für dessen Zukunft starke Impulse setzen werden“, erklärte Bezirkschef Hohenberger.

Die Kosten der Neugestaltung belaufen sich auf rund 50 Mio. Euro, zwei Mio. Euro Kulturförderung gab es von der Stadt Wien. Umgesetzt wurde das Projekt über ein Bauherrenmodell der ifa AG, wobei 120 Investoren beteiligt waren.

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