Neue Ottakringer Straße: Bauarbeiten fertig

Die Neugestaltung der Ottakringer Straße ist nach eineinhalb Jahren abgeschlossen. Trinkbrunnen, Sitzbänke und Spielgeräte sollen die Straße für Fußgänger und Radfahrer attraktiver machen. Der Umbau kostete 6,2 Millionen Euro.

Eine Fußgänger- oder gar eine Begegnungszone ist aus der Ottakringer Straße nicht geworden. Der Durchzugsverkehr ist weiterhin präsent. Mehr Platz für Passanten und Radfahrer gebe es aber sehr wohl, wurde bei der Pressekonferenz anlässlich der Fertigstellung des Projekts betont. Ottakrings Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ) schwärmte gar von einer „wunderbaren Flaniermeile“.

Sitzgelegenheiten Ottakringer Straße

APA/Robert Jäger

Neue Sitzgelegenheiten auf der Ottakringer Straße

Die für ihre lebendige bis berüchtigte Lokalszene bekannte Straße verfügt nun über Bereiche, die auch tagsüber zum Verweilen einladen sollen. Die Gehsteige wurden zum Teil verbreitert, es gibt Trinkbrunnen, Pflanzentröge, Sitzbänke und Spielgeräte. Die Fußgänger haben außerdem drei neue, gesicherte Querungen bekommen, die Radfahrer durchgehende Radstreifen in beide Richtungen.

Gewöhnungsbedürftig: Radweg durch Haltestelle

Neu für Wien ist, dass der Radweg direkt über den Haltestellenbereich führt. Während die Autos hinter der Straßenbahn bleiben, müssen Radfahrer vor dem Einstiegsbereich warten, wenn ein Zug kommt. Seit eineinhalb Monaten, seit die Straße für den Verkehr freigegeben wurde, gilt die neue Regelung. „Es hat bisher keine nennenswerten Konflikte gegeben“, sagt Bernhard Engleder, Leiter der MA 28 für Straßenbau, gegenüber „Wien heute“. Die Wiener Linien wollen sich die Situation weiter genau ansehen.

Radweg bei Straßenbahn-Haltestelle

ORF

Neu für Wien: Ein Radweg direkt im Haltestellenbereich

Weil sich der 44er nun den Gleiskörper mit den Autos teilt, komme es zu Verzögerungen, kritisierte ein Anrainer. Andere Passanten zeigten sich über die Umgestaltung erfreut: „Es hat eine lange Bauzeit gegeben, die hab ich gehört und gespürt - aber jetzt finde ich es wunderbar“, meinte ein etwas älterer Mann im Gespräch mit „Wien heute“. Eine junge Frau begrüßte die die neuen Radstreifen, und ein Bub, der in der Nachbarschaft wohnt, befand: „Die Bänke sind schick.“

Erleichtert über das Ende der Bauarbeiten sind auch die Geschäftsleute - diese hatten über Einbußen geklagt - mehr dazu in Ottakringer Straße bangt um Geschäft.

Über 250 Anrainer bei Vorgesprächen dabei

Rund 8.500 Anrainer leben im unmittelbaren Einzugsbereich der Ottakringer Straße. Um eine hohe Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung zu erreichen, wurde den Bürgern die aktive Mitgestaltung im Planungsprozess ermöglicht. Mehr als 250 Anrainer haben sich beteiligt.

Dass überhaupt umgestaltet wurde, liegt vor allem an der Fernwärme. Denn die hat eine große Leitung neu verlegt, die Ottakringer Straße wäre somit ohnehin zur Baustelle geworden. So wurde beschlossen, auch gleich die Oberfläche zu verändern. Insgesamt schlug die Neugestaltung mit 6,2 Millionen Euro zu Buche. Ein Teil davon wurde durch EU-Fördermittel abgedeckt. Das offizielle Eröffnungsfest findet am 6. September statt.

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