Vor Wahl: Wieder Diskussion über U5

Regelmäßig taucht die Idee einer U-Bahn-Linie 5 von Hernals über die Stadt nach Favoriten auf. Jetzt ist es wieder so weit. Angeblich führt die Stadt „konkrete Gespräche“ über die U5 und die Verlängerung der U2 in den Süden.

Es ist ein wiederkehrendes Thema: Schon lange wird über den Bau der U5 diskutiert. Sie soll von Hernals über die Innere Stadt, das Arsenal und den Rennweg in die Gudrunstraße führen. Jetzt werden die Pläne angeblich konkret, wie die Tageszeitung „Heute“ berichtet. Bisher war die Anbindung dieser Südtrasse für die U2 vorgesehen.

Keine Details zu Verhandlungen

Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) sagte gegenüber wien.ORF.at: „Diese Diskussionen gibt es, das ist aber überhaupt nicht neu.“ Auch Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) bestätigte, dass über den Bau der U5 gesprochen wird. Inhaltliche Details zu den Verhandlungen wollte Vassilakou nicht preisgeben. Fest stehe jedenfalls, dass der neue Masterplan Verkehr im Frühjahr 2014 beschlossen werden soll, der auch die nächsten Ausbauschritte im öffentlichen Verkehrsnetz beinhalten wird.

Etwas verstimmt ist die Ressortchefin aber offenbar gegenüber jenen, die Planungsdetails durchsickern ließen: „Wer immer das an die Medien gespielt hat, handelt nicht klug.“ Kein Geheimnis ist jedenfalls, dass die Grünen seit jeher aus Kostengründen eher für einen Ausbau des Straßenbahnnetzes als der viel teureren U-Bahn plädieren.

Häupl hatte schon „Vision der U5“

Umgesetzt werden kann das Projekt frühestens ab 2020, aber nur, wenn der Bund auch zustimmt. Der Bund soll immerhin die Hälfte der Kosten tragen, die in Milliardenhöhe gehen. Die Variante einer U5 ist seit Jahren immer wieder Thema in der Öffentlichkeit. In der jetzt laufenden vierten „Öffi“-Ausbaustufe ist sie aber nicht vorgesehen.

Zuletzt wurde im November des Vorjahres debattiert, nachdem die Wiener Linien in einem internen Arbeitspapier bekräftigt hatten, eine neue U-Bahn-Linie für sinnvoll zu erachten. Auch Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hatte bereits im Herbst 2010 - eine Woche vor der damaligen Wien-Wahl - angekündigt, über eine „Vision der U5“ nachdenken zu wollen.

Neue Linienführung für U2

Neben der neuen U5 wird aber auch über eine neue Linienführung der U2 in den Süden besprochen. „Die U-Bahn wird in Ausbaustufen gebaut. Der nächste Schritt ist die Verlängerung der U2 in den Süden. Und da wird jetzt diskutiert, was der beste Weg ist“, so Brauner. Die Erweiterung könnte dann über die Neubaugasse und den Matzleinsdorfer Platz in Richtung Wienerberg führen. Die derzeitige U2-Strecke zwischen Rathaus und Karlsplatz würde dann von der U5 abgedeckt.

Brauner schloss diese Variante heute nicht aus. Für die U2-Verlängerung in den Süden - Zieldatum für die Eröffnung ist 2019 - liefen derzeit die Planungen, sagte sie. Dabei werde diskutiert, „was der beste Weg ist“. Entschieden werden dürfte aller Voraussicht nach bis zum nächsten Jahr. Denn die Bauzeit betrage in etwa fünf Jahre, wie ein Wiener-Linien-Sprecher vorrechnete. Zu etwaigen Kosten gab es heute keine Infos.

„Wahlkampfgag“

„Zu schade für einen billigen Wahlkampfgag“, lautete die Reaktion des Wiener ÖVP-Obmanns Manfred Juraczka. Er fügte aber hinzu: „Seitens der ÖVP Wien gibt es jede Unterstützung für die Sozialdemokratie, dieses wichtige Projekt umzusetzen.“ Auch von der Wiener FPÖ kamen kritische Töne. So glaubt Verkehrssprecher Toni Mahdalik nicht an eine Realisierung bis 2020: „Wer’s glaubt, wird selig.“

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