Grünes Licht für zweiten Wienerwald

Der Gemeinderat hat grünes Licht für einen zweiten Wienerwald im Nordosten Wiens gegeben. Das Projekt soll zur „grünen Lunge“ für die neuen Siedlungsgebiete in der Donaustadt werden. Widerstand von betroffenen Bauern ist dabei zu erwarten.

Der rot-grüne Antrag zum „Wienerwald Nordost“ wurde am Donnerstag im Gemeinderat beschlossen. Damit ist das Projekt jetzt Angelegenheit der Stadt und nicht mehr Bezirkssache. Jetzt soll das Projekt Schritt für Schritt umgesetzt werden.

Acker

ORF

Wald so groß wie der Lainzer Tiergarten

Zuerst wird der Stadtentwicklungsplan bearbeitet. Dabei werden die Flächen definiert, die künftig als „Natur- und Erholungsraum“ dienen sollen, wie es in dem Beschluss heißt. Der neue Stadtentwicklungsplan soll dann Ende 2014/Anfang 2015 dem Gemeinderat präsentiert worden, sagt Norbert Scheed, der Bezirksvorsteher des 22. Bezirks. Erst dann kann das Projekt wirklich umgesetzt werden.

Im Gemeinderat stimmte auch der ÖVP-Abgeordnete und Vizepräsident der Wiener Landwirtschaftskammer, Martin Flicker, dem Antrag zu. Es werde keine Proteste der Bauern, deren Flächen betroffen sind, geben, sagte Flicker, aber glücklich seien die Landwirte mit der Entscheidung nicht - mehr dazu in Stadt will zweiten Wienerwald.

Bauern wollen Grundstücke nicht verkaufen

Derzeit nützen die Bauern die Flächen für die Produktion von Feldfrüchten. Sollte es zu einer Umwidmung kommen, die das unmöglich mache, werden sich die Bauern „das nicht gefallen lassen“, sagte Flicker zu wien.ORF.at. Keiner der Grundstücksbesitzer werde sein Grundstück für den Wald verkaufen, so Flicker. Er brachte im Gemeinderat bereits einen Antrag ein, der die Produktion von Feldfrüchten auf diesen Flächen sicherstellen soll.

Scheed sagt, er wisse nichts von Gegnern des Projekts. Es habe im Vorfeld Informationsmangel gegeben. Im Beschluss des Gemeinderats ist jedenfalls enthalten, dass das „Einvernehmen mit den Betroffenen gesucht und deren Interessen berücksichtigt werden soll“.