Studie sieht Erfolg bei Parkpickerl

Ein Jahr nach der Einführung des Parkpickerls in fünf Wiener Bezirken kommt eine Studie der Stadt zu einem positiven Ergebnis. Die Nachfrage nach Parkplätzen habe abgenommen, die Zahl der Pkw-Fahrten sei reduziert worden.

„Weniger Verkehr, weniger Lärm, mehr freie Platzplätze und weniger Stress. Auch der Parkplatzsuchverkehr hat abgenommen, da viel mehr freie Parkplätze verfügbar sind“, bilanzierte Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) am Mittwoch per Aussendung. Die ersten Ergebnisse der Parkpickerl-Untersuchung zeigen demnach, dass sich die Nachfrage nach Stellplätzen im Straßenraum reduziert hat. Die Auslastung hat in den fünf betroffenen Bezirken vormittags im Durchschnitt von 83 auf 60 Prozent abgenommen.

In Meidling hat die Auslastung vormittags von 91 auf 58 Prozent abgenommen, in Rudolfsheim-Fünfhaus von 94 auf 68 Prozent. Abends ist die Abnahme durch die Begrenzung der Parkraumwirtschaft auf 19.00 Uhr weniger stark ausgeprägt, die Parkpickerlgebiete liegen aber unter dem Schwellenwert von 85 Prozent, hieß es in der Aussendung.

Grafik zur Auslastung von Stellplätzen nach Einführung des Parkpickerls

Stadt Wien

Mehr Pendler in den Zügen

Laut Untersuchung haben sich durch das Parkpickerl mehr Pendler zum Umsteigen vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen lassen. An der Zählstelle Pressbaum der Westautobahn hat der Autoverkehr nach Wien in den Monaten Jänner bis August 2013 gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr um 7,45 Prozent bzw. um 1.000 Fahrzeuge pro Tag abgenommen. Die Park-and-Ride-Anlagen in Wien und Niederösterreich werden vermehrt genutzt. Die Zahl der Pkw-Fahrten in den betroffenen Bezirken hat sich pro Werktag um etwa 8.000 reduziert.

Auch die verkehrsbehindernden Falschparker sind deutlich weniger geworden. Die Zahl der Fahrzeuge, die etwa im Kreuzungsbereich, auf Zebrastreifen, Gehsteigen, Radwegen oder in zweiter Spur abgestellt sind, konnte durch die Parkraumbewirtschaftung auf ein Fünftel reduziert werden.

Bezirke ohne Parkpickerl sind überlastet

Die Untersuchung zeigt laut Aussendung auch, dass in Bezirken ohne Parkpickerl das Parkplatzproblem weiter aufrecht ist. So ist in Favoriten, Simmering und Währing das gleich hohe Niveau gegeben wie bei der Einführung des Parkpickerls. In Hietzing ist die Auslastung von 76 auf 84 Prozent gestiegen.

Mehreinnahmen für die Stadt

Die Ausweitung der gebührenpflichtigen Parkraumbewirtschaftung in Rudolfsheim-Fünfhaus sowie Teilen von Hernals, Ottakring, Penzing und Meidling hatte vor einem Jahr für heftige Diskussionen gesorgt. Ein Jahr später rechnet man bei der Stadt Wien mit Mehreinnahmen von 40 Millionen Euro durch das Parkpickerl - mehr dazu in Parkpickerl: Mehr Geld, mehr Platz (wien.ORF.at; 1.10.2013).

In Penzing und Ottakring wurde die Parkpickerlzone im Jänner ausgedehnt, weitere Veränderungen wurden zuletzt diskutiert - mehr dazu in Parkpickerl soll ausgedehnt werden (wien.ORF.at; 27.9.2013)

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