Staatsoper startet Livestream-Projekt

Oper live im eigenen Wohnzimmer: Die Wiener Staatsoper startet mit Richard Strauss’ „Rosenkavalier“ am 27. Oktober ihr neues Streamingprojekt: 17 Vorstellungen insgesamt sollen als kostenpflichtiger Livestream online zu sehen sein.

„Das ist ein Schritt, mit dem wir allen anderen Opernhäusern der Welt voraus sind“, freute sich Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst. „Wir wollten nicht mehr warten, dass man uns eine Oper überträgt“, betonte Staatsopern-Direktor Dominique Meyer.

Gesendet wird in Full-HD-Qualität und in zwei Perspektiven: eine Totale auf die Bühne und eine von der Regie bearbeitete Fassung stehen zur Auswahl. Acht HD-Kameras wurden angeschafft, für die Livemitschnitte werden drei Videoteams eingesetzt. Die technische Ausstattung soll auch das noch höher auflösende, neue UHD-Format möglich machen. Sponsoren übernahmen die Kosten. Laut Meyer wurde kein Groschen aus dem Budget der Oper dafür verwendet.

Auch Inhalte, Untertitel und Programmheft

Im Internet startet das Streaming eine halbe Stunde vor Aufführungsbeginn mit Eindrücken vom Haus, Inhaltszusammenfassungen und anderem mehr, das alles weltweit zeitlich je nach Zeitverschiebung gestaffelt. Über eine App können Untertitel vorerst auf Deutsch, Englisch oder Koreanisch abgerufen werden. Ab Dezember soll hier auch die Partitur synchron gezeigt werden.

Angeboten wird auch ein multimediales Programmheft, auch dieses über eine eigene App. Jeder Stream ist mit digitalem Wasserzeichen gekennzeichnet, was den Stream jedem einzelnen Nutzer zuordenbar macht. Das soll illegale Verbreitung verhindern. Als Ergänzung gibt es auch ein On-Demand-System, mit dem verschiedene Aufführungen für je eine Woche angesehen werden können. Der Livestream kostet 14 Euro, On-Demand werden fünf Euro pro Stück kassiert.

Auch Livestream aus Theater an der Wien

Nach der Premiere am 27. Oktober mit „Rosenkavalier“ folgen als nächste Liveübertragungen am 27. November „Die Zauberflöte“ und am 13. Dezember „Tristan und Isolde“. „La Cenerentola“ folgt am 27. Dezember, „Der Nussknacker“ am 28. Dezember, „Fidelio“ am 29. Dezember und zu Silvester die „Fledermaus“.

Neben der Staatsoper plant auch noch das Theater an der Wien Livestreaming. Am 24. Oktober wird eine Aufführung von Iain Bells „A Harlot’s Progress“ als Livestream übertragen. Im Gegensatz zur Staatsoper kostet diese Übertragung nichts. Die Detailplanungen für weitere Übertragungen seien noch im Laufen, hieß es.

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