Pflegeheim-Bewohner kritisieren Essen

Die Bewohner der städtischen Pflegewohnheime sind zwar mit dem Personal und der Ausstattung sehr zufrieden, rund 30 Prozent wünschen sich jedoch besseres Essen. Das ergab eine Befragung, die der Fonds Soziales Wien im Sommer durchführte.

Mehr Gemüse und leichtere saisonale Kost, das wünschen sich die Bewohner in den Pflegewohnheimen. Nur 71 Prozent haben Appetit auf die im Pflegewohnheim servierten Mahlzeiten.

Man werde sich das Thema noch einmal genauer anschauen, versprach Peter Hacker, Geschäftsführer des Fonds Soziales Wien (FSW). „Aber ich befürchte fast, dass man diesen Wert kaum noch verbessern kann“, sagte Hacker. Denn durch mehr Salat und Gemüse würden wiederum die Verfechter der Schweinsstelze ihres Glücks beraubt, so der FSW-Chef sinngemäß.

Pflege Rollstuhl

Fotolia/Peter Atkins

Mit Pflegern sind Bewohner zufrieden

Personal, Pflege und Ausstattung der Einrichtungen kommen hingegen offenbar gut an. Sowohl mit Lage und Ausstattung als auch mit den Mitarbeitern zeigten sich 96 Prozent der Umfrageteilnehmer „sehr zufrieden“ oder „eher zufrieden“. Bei Pflege und Betreuung kommt man auf 91 Prozent, detto bei den Wartezeiten - im Schnitt beträgt sie laut Hacker zwei bis drei Wochen.

Im Sommer wurden Fragebögen an alle damals in Wohn-Pflegehäusern lebenden 14.390 Wienerinnen und Wiener verschickt. 5.293 Kuverts wurden retourniert - eine Rücklaufquote von 36,8 Prozent. Zusätzlich wurden rund 930 ausführliche Interviews durchgeführt.

Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) sah bei der Präsentation der Ergebnisse in den positiven Zahlen einen Beleg dafür, dass die Fördermittel der Stadt richtig eingesetzt werden. Außerdem sehe man hier den Erfolg des Geriatriekonzepts und seiner vorgeschriebenen Qualitätsstandards.

Rechnungen sollen übersichtlicher werden

Ändern will man demnächst die Kostenbeitragsvorschreibungen an die Kunden. Sie sollen - infolge häufig geäußerter Kritik - übersichtlicher werden. Eine Arbeitsgruppe sei bereits damit befasst, so Hacker.

Die Stadt Wien fördert über den Fonds Soziales Wien 82 Wohn-Pflegehäuser, in denen im Vorjahr insgesamt rund 22.500 Menschen stationär betreut wurden, mit gut 500 Millionen Euro.

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