Kindesmissbrauch: Wieder zwei Fälle

In Wien sind zwei weitere Fälle von Kindesmissbrauch bekanntgeworden. In Simmering und Döbling sollen zwei Männer die Kinder ihrer Lebensgefährtinnen missbraucht haben, bestätigte die Polizei einen Bericht der „Kronen Zeitung“.

In Döbling soll ein 45-jähriger Mitarbeiter eines Pflegewohnheims die heute elfjährige Tochter seiner Lebensgefährtin über mehrere Jahre hinweg missbraucht haben. Das Martyrium des Mädchens soll laut dem Zeitungsbericht begonnen haben, als es sechs Jahre alt war. Erst vor wenigen Tagen vertraute sich die Elfjährige ihrer Mutter an, hieß es in dem Zeitungsbericht. Der Verdächtige wurde festgenommen, über ihn wurde die Untersuchungshaft verhängt.

Auch in Simmering wird ein 45-Jähriger Mann verdächtigt, die beiden minderjährigen Kinder seiner Lebensgefährtin - ein Mädchen und einen Bub - missbraucht zu haben. Auch er ist bereits in Untersuchungshaft. Die Fälle liegen nun bei der Staatsanwaltschaft. Von weiteren Opfern gehen die Ermittler derzeit eher nicht aus.

Großer Fall Anfang der Woche bekanntgeworden

Erst Anfang der Woche war der Fall eines 43-jährigen Donaustädters bekanntgeworden, der unter dem Verdacht steht, mehrere Kinder missbraucht zu haben. Seine Opfer dürfte er auch im FKK-Bereich der Lobau angesprochen haben. Die Polizei befürchtet, dass es noch mehr Opfer geben könnte. 15 Zeugen haben sich bereits gemeldet. Die Exekutive bittet allfällige weitere Opfer, sich unter der Telefonnummer 31310-33300 an das Landeskriminalamt zu wenden - mehr dazu in Kindesmissbrauch: Opferzahl steigt.

Psychologe: Täter „können sehr manipulieren“

Dass Fälle von Kindesmissbrauch oft erst Jahre später bekanntwerden, erklärte der Psychotherapeut Peter Wanke von der Kinder- und Jugendanwaltschaft gegenüber „Wien heute“ so: „Man muss davon ausgehen, dass diese Männer sehr manipulieren können. Sie können erreichen, dass die Kinder schweigen. Sie schweigen entweder aus Scham oder weil sie unter Druck gesetzt werden - oder auch, dass ihnen unter Vorspielung falscher Tatsachen am Ende das Gefühl übrig bleibt: Mir glaubt sowieso keiner.“

Laut dem Psychotherapeuten sollten Eltern hellhörig werden, wenn es um Geheimnisse geht: „Wenn Dinge gemacht werden, die nicht altersgemäß sind - also wenn Zigaretten oder Alkohol angeboten werden, um sich attraktiv zu machen, und wenn es um sexuelle Handlungen geht, die vielleicht als Aufklärung verpackt werden.“

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