Polizeiboot wird zunächst nicht gehoben

Das bei einem Zusammenstoß mit einem Tankschiff am Dienstagabend in der Donau versenkte Wiener Polizeiboot „Fischa“ wird zunächst offenbar nicht gehoben. Das sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien am Donnerstag.

Die bisherigen Erhebungsergebnisse lassen demnach offenbar einen Erkenntnisstand zu, der die Hebung nicht notwendig macht. Ob es in weiterer Folge doch zu einer Bergung kommt, hängt zum einen vom Verlauf allfälliger zivilrechtlicher Verfahren ab. Zum anderen ist es auch eine Frage, ob die auf Grund liegende „Fischa“ den Schiffsverkehr behindert. Vor einer allfälligen Bergung, vermutlich durch die Wiener Berufsfeuerwehr, müsste ein Echolotschiff der Wasserstraßengesellschaft „viadonau“ das Boot zunächst orten.

Polizei Boot Fischa

Polizei Wien

Die „Fischa“ ist am Dienstagabend gesunken

Polizisten aus Spital entlassen

Die beiden mit der „Fischa“ untergegangenen Polizisten sind noch im Krankenstand, aber seit Mittwochnachmittag wieder zuhause. Sie waren bei der Schiffskollision im Bereich der Brigittenauer Brücke ins eiskalte Wasser gesprungen und hatten es bis ans Ufer geschafft, allerdings starke Unterkühlungen erlitten und mussten zunächst intensivmedizinisch betreut werden - mehr dazu in Polizeiboot in Donau gesunken. Die Polizei ermittelt deswegen auch wegen Körperverletzung. „Sie sind in häusliche Pflege entlassen worden und auf dem Weg der Besserung“, sagte Golob über seine Kollegen vom See- und Stromdienst.

Unfallursache weiter unklar

Die Einvernahmen des ukrainischen Kapitäns des Tankschiffs unter deutscher Flagge seien bereits abgeschlossen. Über den Inhalt dürfe in einem laufenden Verfahren nichts bekannt gegeben werden, betonte Golob. Der Kapitän hatte in gegenüber „Wien heute“ aber angegeben, er habe das Patrouillenboot übersehen; auch von einem Fehler des Radars war die Rede. Eine Alkoholisierung wurde bereits ausgeschlossen.

Unklar war am Donnerstagvormittag noch, wann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft mit der Hebung der völlig gesunkenen „Fischa“ begonnen wird. „Vorher muss das Boot geortet werden. Dann wird eine Firma mit der Bergung beauftragt, die über entsprechendes Gerät und Experten verfügt“, erläuterte Golob. Die „Fischa“ ist laut Homepage des Innenministeriums rund sieben Meter lang und brachte es auf eine Spitzenleistung von 70 km/h.