Fälscher agierten von Wien aus

Das Landeskriminalamt hat eine Bande rumänischer Kreditkartenbetrüger ausgeforscht. Allein in Österreich sollen sie fast 400 Straftaten begangen haben. Der Schaden beträgt mehrere Millionen Euro. Die Fälscherwerkstatt war in der Brigittenau.

Anfang des Jahres fielen der Polizei viele Betrugsdelikte mit Kreditkarten in Einkaufszentren in Wien und Niederösterreich auf. Eingekauft wurden hauptsächlich teure elektronische Geräte und Gutscheine.

Anfang April wurde dann in Vösendorf ein Mann überführt, sagte Marina Rabensteiner vom Landeskriminalamt. Seine Spur führte zu einer Wohnung in der Brigittenau.

Bilder: Sichergestellte Gegenstände

Wohnung war „eine wahre Fundgrube“

„Wir hatten sehr viel Freude mit der Wohnung, weil es eine wahre Fundgrube war. Es wurde eine komplette Fälscherwerkstatt sichergestellt mit Thermodrucker, Laminiergeräten, gefälschten Kreditkarten, Ausweise und Blankokarten“, sagte Rabensteiner.

Die Mitglieder der Bande verschafften sich über präparierte Bankomaten (Skimming), mit Phishing-Mails oder mit fingierten Internetseiten die Kreditkartendaten ihrer Opfer und übertrugen diese auf Blanko-Kreditkarten. Mit diesen Karten kauften sie dann die hochpreisigen Waren oder Gutscheine. Ferner täuschten die Verdächtigen auf Online-Seiten den Verkauf von Fahrzeugen vor und eröffneten mit gefälschten Ausweisen Konten, von denen sie weltweit das erbeutete Geld behoben.

Schaden beträgt rund 2,5 Millionen Euro

Es wurden zwölf Männer aus Rumänien verhaftet. Vier davon in Österreich, zwei in Ungarn und sechs weitere in den USA. Sie haben laut Polizei allein in Österreich einen Schaden von 367.000 Euro angerichtet. Weltweit beträgt der Schaden rund 2,5 Millionen Euro.

Bei der Klärung der Betrügereien arbeiteten die heimischen Kriminalisten unter anderem mit Kollegen in Ungarn, Europol, dem FBI und dem Secret Service zusammen. Die vier in Wien und Vösendorf festgenommenen Männer im Alter von 24 bis 49 Jahren sind teilweise geständig. Sie befinden sich in der Justizanstalt Korneuburg in Untersuchungshaft.