Psychologie gegen Tauben
Es ist eine gespaltene Beziehung, in der Wienerinnen und Wiener mit den Tauben leben. Die einen beklagten die Verschmutzung, die anderen füttern Tauben. Für so manchen ist es eine der wenigen Möglichkeiten, am Leben im öffentlichen Raum teilzunehmen. Besonders dieser Gruppe will sich nun auch die Stadtpsychologie vermehrt annehmen.
Öffentlich ausgewiesene Futterplätze
Dabei gehe es nicht um Verbote, betonte Stadtpsychologin Cornelia Ehmayer. Dagegen seien die Menschen nämlich relativ resistent: „Da ist es wichtig, ihnen Angebote zu machen, also zu sagen, hier ist es nicht so günstig, Tauben zu füttern.“ Viel besser funktionieren würde es, diesen Menschen etwa zu sagen, dass es gar nicht so weit entfernt eine gute Möglichkeit gibt, wo sie Tauben füttern könnten.
Ehmayer plädiert für öffentlich ausgewiesene Fütterungsplätze. Auch Infomaterial über Tauben ist geplant.
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Taubenschlag im Amtshaus Meidling
Ein Projekt, mit dem die Taubenpopulation in Wien verkleinert werden soll, ist ein Taubenschlag im Amtshaus Meidling. Ein Teil des Dachbodens wurde dafür extra ausgebaut. Projektträger ist die Tierschutzombudsstelle Wien. Es gibt Futter und Brutmöglichkeiten für Tauben, mit dem Ziel, durch die guten Bedingungen die Tauben anzulocken und so aus anderen Bereichen abzusiedeln. Allerdings werden die frisch gelegten Eier der Tauben durch Attrappen ersetzt. So soll nach und nach die Population verkleinert werden.
Streit um Tauben vor dem OGH
Wie weit der Streit um Tauben gehen kann, zeigt ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit. Der Streit zweier Hauseigentümer um Taubenkot wurde bis vor den Obersten Gerichtshof (OGH) getragen. Dieser entschied, dass Hauseigentümer es sich nicht gefallen lassen müssen, dass auf Nachbargrundstücken Tauben durch Füttern oder „Bepflanzung“ angelockt werden - mehr dazu in OGH gegen Taubenfüttern.