Wirbel in Schule: Wurden Kreuze abgehängt?

Die Aufregung um Kreuze im Klassenzimmer in einer Volksschule in Neubau geht weiter. Die Initiative „Religion ist Privatsache“ kündigte juristische Schritte an. Laut Elternverein wurden aber nie alle Kreuze entfernt und keine neuen angebracht.

Seit einigen Tagen hängen laut der Initiative „Religion ist Privatsache“ in fünf der 14 Klassenzimmer wieder Kreuze. Auch in drei der neun gemeinsam genutzten Räume wurden die Kreuze wieder angebracht - mehr dazu in Kreuze in Schule: Diskussion neu entbrannt.

Unklar wie viele Klassen betroffen

Der Elternverein weist das unter Berufung auf Informationen der früheren Schulleiterin zurück: Im Frühjahr sei ausschließlich in der einen betreffenden Klasse das Kreuz abgehängt und seit Mai kein zusätzliches aufgehängt worden.

Insgesamt würden in einigen Klassen Kreuze hängen, in anderen nicht. Die „Kreuzfrage“ sei übrigens nur in der einen Klasse thematisiert worden und es könne „nicht Aufgabe des Elternvereins sein, die persönlichen Interessen einzelner Eltern gegen die Interessen der Mehrheit durchzusetzen“, heißt es in der Stellungnahme.

Auskunft über Anteil christlicher Schüler verlangt

Eytan Reif von der Initiative „Religion ist Privatsache“ hat nun angekündigt, per Antrag Auskunft darüber zu verlangen, wie groß der Anteil an christlichen Schülern ist. Laut einer Aussendung wurde deshalb von einem Anwalt ein entsprechendes Auskunftbegehren eingebracht.

Hintergrund: Im Wiener Schulgesetz heißt es, dass an Pflichtschulen, an denen die Mehrheit der Schüler christlichen Religionsgemeinschaften angehört, in allen Klassen Kreuze aufzuhängen sind. Wie vorzugehen ist, wenn weniger als 50 Prozent der Schüler Christen sind, ist allerdings im Gesetz nicht festgehalten. Die Entscheidung darüber trifft der jeweilige Schulleiter.

Ferner wurde eine Anzeige wegen Amtsmissbrauch in Aussicht gestellt, sollte demnächst keine gesetzlich gedeckte Lösung gefunden werden. Für Initiative-Obmann Heinz Oberhummer handle es sich bei den betroffenen Eltern um „couragierte Bürgerinnen und Bürger, die gegen die religiöse und letztendlich auch politische Instrumentalisierung von öffentlichen Einrichtungen ihre Stimme erhoben haben“.

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