Zentralmatura: 150 Teilnehmer bei Demo

Die sozialistische Gruppe „Red Revolution“ hat am Freitag zu einer Demo gegen die Zentralmatura auf dem Stephansplatz aufgerufen. Etwa 150 Schüler nahmen daran teil. Die Bundesschülervertretung unterstützte den Aufruf nicht.

Der Kampf gegen die Zentralmatura ist für die sozialistische Splittergruppe „Red Revolution“ offenbar nur ein Zwischenschritt: Es gelte vielmehr eine Welt zu erobern und gegen eine Welt zu bestehen, heißt es auf ihrer Homepage: „In diesem unerbitterlichen Klassenkampf gilt für uns nur ein Gebot: Gewalt gegen Gewalt, Klasse gegen Klasse“ - wobei bei letzterem keine Schulklassen gemeint sind.

Schüler bei einer Demonstration

ORF

Etwa 150 Teilnehmer bei der Demo am Stephansplatz

Unentschuldigte Fehlstunden zu erwarten

Treffpunkt war um 9.00 Uhr am Stephansplatz. Etwa 150 Schülerinnen und Schüler versammelten sich in der Innenstadt. Schüler, die deshalb die Schule ausfallen lassen, mussten damit rechnen, diese Zeit als unentschuldigte Fehlstunden angerechnet zu bekommen, hieß es aus dem Stadtschulrat. Die Präsidentin zeigte aber Verständnis für die Schülerinnen und Schüler - mehr dazu in Schülerstreiks: Präsidentin gibt Tipps gegen Verbot. Demo-Teilnahmen und Ähnliches seien keine im Schulunterrichtsgesetz aufgezählte Gründe für ein Fernbleiben vom Unterricht.

Die Bundesschülervertretung unterstützte die Aktion am Freitag nicht. Noch laufen Gespräche der Schülervertreter mit dem Unterrichtsministerium und dem Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie). Die Entscheidung über einen „Schülerstreik“ soll über das Wochenende fallen.

„Info-Offensive“ zugesichert

Die Gespräche liefen bereits die gesamte Woche. Dabei habe es durchaus einige Zugeständnisse des Bifie gegeben wie etwa die Zusicherung einer Info-Offensive. Bei anderen Punkten wie etwa einer Änderung des Beurteilungsschlüssels habe man aber kaum Bewegung wahrgenommen, so die von der VP-nahen Schülerunion dominierte Schülervertretung. Über Facebook organisiert wieder eine andere Gruppe eine Demo am 12. Dezember. Die Schüler wollen vom Parlament zum Minoritenplatz ziehen und gegen die Beurteilungskriterien der neuen Matura protestieren.

Die neue Matura, bei der die Aufgaben der schriftlichen Prüfungen von zentraler Stelle vorgebenen werden, startet 2015 an den AHS und 2016 an den BHS. Sie war nach Protesten wegen angeblich mangelnder Vorbereitung im Fach Mathematik bereits um ein Jahr verschoben worden. Zuletzt soll es vor allem in Wien vermehrt Nicht Genügend bei nach Vorbild der Zentralmatura konzipierten Mathe-Schularbeiten. Der Stadtschulpräsident widersprach dieser Darstellung aber - mehr dazu in Matheschularbeiten: Keine Fünferwelle.

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