Kaiserin Elisabeth geht online

Ein Porträt von Kaiserin Elisabeth und 39 weitere Kunstwerke aus dem Schloss Schönbrunn sind ab sofort in hoher Auflösung im „Google Art Project“ zu sehen. Auch die Albertina, das KHM und das Leopold Museum sind im Onlinemuseum vertreten.

„Schloss Schönbrunn zieht ein internationales Publikum an. Unsere Teilnahme am virtuellen Museum von Google war gewissermaßen eine logische Folgerung. Schönbrunn öffnet sich ab sofort einem kulturinteressierten weltweiten Publikum auch online“, sagt Franz Sattlecker, Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB).

Jedes der Werke, die beim „Google Art Project“ ausstellt werden, steht repräsentativ für einen Raum im Museum. Hochgeladen wurde beispielsweise ein Porträt der Kaiserin Elisabeth aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das im Original im gemeinsamen Schlafzimmer von Elisabeth und Franz Joseph im Schloss Schönbrunn hängt.

Curioso

Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft / Edgar Knaack

„Curioso“ von Johann Georg Hamilton aus dem Jahr 1720 ist im Schloss Schönbrunn im Rösselzimmer sowie im „Google Art Project“ zu sehen

Näher als im echten Museum

Insgesamt sind 40 Bilder und Plastiken aus Schönbrunn im Onlinemuseum in einer Auflösung von sieben Millionen Pixeln ausgestellt. Die Auflösung ermöglicht den Besuchern ein Heranzoomen der Bildoberfläche bis in die feinsten Farbrisse hinein, was in Wirklichkeit und mit bloßem Auge nicht möglich wäre.

Porträt von Kaiserin Elisabeth

Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft

Porträt der Kaiserin Elisabeth

Die Gefahr, der virtuelle Schlossbesuch könnte künftig den echten ersetzen, sieht Sattlecker nicht: „Die virtuellen Museumsbesucher sind dann ganz einfach besser vorbereitet – und sie werden durch diesen spielerischen Umgang mit den Bildern auf der Onlineplattform auch eine Neugierde entwickeln, diese Werke in echt zu sehen.“

Albertina zeigt Dürers Feldhase

Das „Google Art Project“ wurde im Februar 2011 gelauncht. Die Albertina gehörte gemeinsam mit dem Leopold Museum und Kunsthistorischen Museum zu den ersten Einrichtungen in Österreich, die das kostenlose Service nutzten. Derzeit ist die Albertina mit rund 150 Werken, darunter Dürers berühmter Feldhase, Gemälde von Renoir, Michelangelo, Rubens oder Hieronymus Bosch, im Onlinemuseum vertreten.

Die Marketingabteilung der Albertina befürwortet das Projekt, kann allerdings weder positive noch negative Auswirkungen auf den Museumsbesuch feststellen - mehr dazu in Drei Wiener Museen bei „Google Art“ (wien.ORF.at; 3.4.2012).

Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder und Albrecht Dürers "Feldhase"

APA, Robert Jäger

Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder zeigt Albrecht Dürers "Feldhase auch online im „Google Art Project“

Marketing für Museumsbesuch

„Konkret kann man sagen, dass durch Google Art der Bekanntheitsgrad des Museums erhöht wird und dadurch weltweit zusätzliche Besucher lukriert werden können“, ist Peter Weinhäupl, Managing Director des Leopold Museums, überzeugt. Derzeit sind 106 Bilder online, davon einige aus der Schiele-Sammlung. Weitere Kunstwerke sollen jedoch nicht online gestellt werden. Das Ziel sei keine vollständige Werkdatenbank, sondern mit ausgewählten Werken Lust auf einen Museumsbesuch zu machen.

KHM verstärkt Onlinepräsenz

Das KHM war ursprünglich mit 121 Werken von 62 Urhebern, darunter auch Skulpturen, Schmuck und Gefäße, dabei. Heuer erweiterte es seine Partnerschaft mit Google, womit nun auch Werke der Neuen Burg, der Kaiserlichen Wagenburg und der Kaiserlichen Schatzkammer hochauflösend betrachtet werden können - mehr dazu in Drei weitere KHM-Sammlungen in „Google Art Project“ (wien.ORF.at; 21.05.2013).

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