ELGA-Portal ist online

Die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) wird heuer Realität. Jetzt ist im Internet auch das ELGA-Portal online. Es informiert über das System, über Datenschutz und Patientenrechte sowie über die Teilnahme an ELGA - inklusive Abmeldemöglichkeit.

E-Card-Daten

APA/Harald Schneider

Noch keine Daten online

Befunde und Gesundheitsdaten sind vorerst noch nicht über ELGA abrufbar. Das soll erst gegen Jahresende möglich werden. Schon jetzt ist es aber für jeden möglich, seinen Widerspruch zu deponieren, wenn man nicht am System teilnehmen will. Dazu braucht man entweder eine E-Card mit aktivierter Bürgerkartenfunktion und ein Kartenlesegerät oder ein bürgerkartentaugliches Mobiltelefon (die Handysignatur). Abmeldungen sind aber auch schriftlich mit Formular möglich.

„Elektronische Unterstützung“

„Wir glauben jedoch, dass es für den Patienten sehr gut ist, wenn er nicht quasi selbst der Datenträger seiner eigenen Befunde sein muss und diese selbst verwalten muss, sondern dass hier eine elektronische Unterstützung für die behandelnden Ärzte und andere Gesundheitseinrichtungen vorhanden ist“, so die Geschäftsführerin der ELGA-GmbH, Susanne Herbeck.

Elektronische Gesundheitsdaten, also Befunde, sollen erst gegen Jahresende abrufbar sein. Dann werden Versicherte online Zugriff haben und auch sehen, welche Ärzte Daten eingesehen haben, etwa Blutbefunde: „Mit ELGA soll man auf vorhandene Befunde oder Medikationslisten zugreifen können, wenn eine Kontrolluntersuchung notwendig ist“, so Herbeck.

Das System verbiete keineswegs die Zuweisung zu einem Labor oder zum Röntgen. Aber man könne vielleicht überlegen, ob vielleicht mit den vorhandenen Befunden das Auslangen gefunden werden kann, sollte aus administrativen Gründen ein Befund gerade nicht da sein, wenn jemandem erneut Blut abgenommen werden muss.

Ärztekammer kritisiert Umständlichkeit

Die Software sei umständlich, heißt es bei der Ärztekammer. Man brauche für die Datensuche zu lange, das koste Zeit. Die Ärztekammer will deshalb bessere Lösungen - mehr dazu in Ärztekammer macht weiter gegen ELGA mobil.

„Wir verstehen sehr gut, dass sich die Ärzte hier ein einfaches Handhaben wünschen. Auch uns ist daran gelegen. Daran wird sehr intensiv gearbeitet, denn es ist in unserem eigenen Interesse, dass die Ärzte mit ELGA zufrieden sind“, hält die ELGA-Chefin entgegen.

ELGA-Ombudsstellen werden eingerichtet

Mit Start des Datenaustausches gegen Jahresende soll es auch eigene ELGA-Ombudsstellen geben. Während Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) jubilierte, läuft die Ärzteschaft weiter Sturm. Der Hausärzteverband etwa will kommende Woche den Patienten bei einer Pressekonferenz die Abmeldung empfehlen. Schon am ersten Tag haben das auch rund 1.700 Menschen in die Wege geleitet, allerdings mit recht traditionellen Methoden, da das Webportal gleich einige Hürden auf Lager hat - mehr dazu in Verhärtete Fronten und Abmeldetücken (news.ORF.at).

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