Gesamtschule: Wiener ÖVP für Modellregionen

Die Gesamtschuldebatte in der ÖVP reißt nicht ab. Nach anderen Landesparteien spricht sich jetzt auch die Wiener ÖVP für Modellregionen aus. Jeder habe das Recht, gescheiter zu werden, sagte Obmann Manfred Juraczka.

„Man kann verschiedene Dinge ausprobieren“, sagte Landesparteiobmann Manfred Juraczka in den „Vorarlberger Nachrichten“ (Freitag-Ausgabe). „Jeder hat das Recht, gescheiter zu werden.“ Ein entsprechender Schulversuch solle aber nicht in einem ganzen Bundesland stattfinden.

Manfred Juraczka

APA/HERBERT P. OCZERET

Juraczka kann sich vorstellen, die Gesamtschule etwa in einem Bezirk zu testen

„Was vorstellbar ist, ist, dass man in einem Bezirk einmal testet, ob man mit einer Gemeinsamen Schule etwas weiterbrächte. Alles andere hielte ich für eine Gefährdung des Schulsystems im ganzen Land“, so Juraczka.

Er selbst müsste von einer gemeinsamen Schule auch erst überzeugt werden: „Umfragen zeigen, dass die Menschen eine Weiterführung der Langform des Gymnasiums wollen. Ich habe größtes Verständnis dafür“, sagte Juraczka.

Streit: Landesparteien vs. Spindelegger

Der Richtungsstreit um die Gesamtschule für Zehn- bis 14-Jährige ist der nächste Schauplatz bei den innerparteilichen Querelen in der ÖVP - nach den parteiinternen Unstimmigkeiten wegen der Ministerliste. Dem ÖVP-Bundesparteiobmann Michael Spindelegger weht ein heftiger Wind entgegen.

Mehrere Landesparteien sprachen sich zuletzt für Schulversuche in Modellregionen aus - mehr dazu in ÖVP-Gesamtschuldebatte reißt nicht ab. „Ich bin offen für jede Debatte, das ist auch gut in einer Partei“, sagte Spindelegger dazu in der ZIB2 am Donnerstagabend. Beim Thema Bildung gebe es unterschiedliche Meinungen innerhalb der ÖVP. Spindelegger hatte zuvor die Forderungen seiner Landesparteien als „Wunsch ans Christkind bezeichnet“.

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