Gesamtschule: Wiener ÖVP rudert zurück

Nach seinem Zuspruch zu Modellprojekten der Gesamtschule, korrigiert Wiens ÖVP-Chef Manfred Juraczka nun seinen Kurs. Sein Parteichef Michael Spindelegger habe im Zugang zu diesem Thema seine „uneingeschränkte Unterstützung“.

In der ÖVP geht die Debatte über die Gesamtschule munter weiter. Während Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) den parteiinternen Befürwortern vorwirft, in Wahrheit nur aus Ärger über die Postenbesetzungen bei der Regierungsbildung nun gegen die Bundespartei querzuschießen, sieht Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl die gemeinsame Schule nicht als Bedrohung, sondern als Chance.

Juraczka rudert zurück

Die Wiener ÖVP wiederum fühlte sich am Samstag zu einer Klarstellung genötigt, hatte Landesobmann Juraczka doch am Vortag durchblicken lassen, dass er mit einer - z. B. von Vorarlberg geforderten - Testregion für die Gesamtschule kein Problem hätte - mehr dazu in Gesamtschule: Wiener ÖVP für Modellregionen.

Nunmehr betont Juraczka, dass die ÖVP den Erhalt des Gymnasiums ins Regierungsprogramm hineinverhandelt habe, und das sei „gut so“. Parteichef Spindelegger habe daher die „uneingeschränkte Unterstützung“ der Stadtpartei.

Wolle nun ein Bundesland Schulversuche mit der gemeinsamen Schule machen, sei diesem das unbenommen. Allerdings sieht Juraczka ein Paradoxon: „Die Gesamtschule hat ja bekanntlich den Anspruch, alleinige Schulform aller zehn- bis 14-jährigen Schüler sein zu wollen. Das ist eine Situation, die sich durch einen Schulversuch nicht simulieren lässt.“