Handgranate: Polizei hält sich zurück

Die Obduktionsergebnisse zu zwei von einer Handgranate getöteten Männern in Ottakring sind seit Dienstag veröffentlicht. Doch neue Informationen zur Explosion sind rar. Die Nennung von Details „würde den Tathergang erklären“, so die Polizei.

„Es gibt verschiedene Theorien, und noch keine wurde ausgeschlossen“, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Ein Mord-und-Selbstmord-Szenario ist ebenso möglich wie ein Gewaltverbrechen durch andere Täter. Für Letzteres würde eher sprechen, dass sich die Polizei mit weiteren Informationen sehr zurückhält.

Spurensicherung am Tatort

APA/Herbert Neubauer

Herkunft der Granate weiter unklar

Fest steht, dass zumindest der 45-jährige Oberösterreicher, der tot auf dem Fahrersitz des BMW gesessen war, einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Die Leiche des Mannes wies laut Keiblinger „mehrere Schussverletzungen“ auf. Dass es sich um drei Einschüsse in Kopf und Brust handeln soll, wie in Medien berichtet wurde, sei „spekulativ“. Auf die Frage, ob Patronenhülsen - und wenn ja - im oder außerhalb des Fahrzeugs gefunden wurden, hielt sich Keiblinger ebenfalls bedeckt: „Dazu sage ich nichts.“

Der zweite Tote, ein 57-jähriger Deutscher, saß auf dem Beifahrersitz und kam durch die Detonation der Handgranate ums Leben, die im Auto gezündet wurde. Woher der Sprengsatz kam und um welches Modell es sich handelt, ist weiterhin unklar. „Es wurden noch nicht alle Granatenteile gefunden“, so Keiblinger. Auch die Waffe wurde noch nicht sichergestellt, weder im Umkreis der Detonation noch im Fahrzeug. Denn es wäre möglich, dass die Schusswaffe durch die Wucht der Detonation in den Motorraum des BMW geschleudert wurde.

Untersuchung des Autos dauert an

Die Untersuchung des Fahrzeugs gestaltete sich schwierig. Die Spurensicherung müsse sich vorsichtig von außen in den Innenraum vorarbeiten, so Keiblinger. Der Pkw wurde durch die Explosion stark beschädigt und von Splitter- und Gewebsteilen der Verstorbenen kontaminiert. Die Untersuchung wird einige Zeit in Anspruch nehmen.

Die Obduktionsergebnisse, die am Dienstag veröffentlicht wurden, brachten eine Wende bei den Ermittlungen zur Explosion. Das Unfallszenario sei vom Tisch, so die Polizei - mehr dazu in Explosion: Ein Mann erschossen. Nach der Handgranatenexplosion ermittelt die Kriminalpolizei jetzt auch in Salzburg: Es geht um zahlreiche Speditionsfirmen-Beteiligungen und um den Lebenswandel des getöteten 45-jährigen Mondseers - mehr dazu in Ermittlungen in Salzburg (salzburg.ORF.at).

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