Explosion: Granate aus Ex-Jugoslawien

Zur Explosion in Ottakring gibt es weitere Ermittlungs-Ergebnisse: Die Granate dürfte laut Polizei ein Modell aus dem ehemaligen Jugoslawien sein. Außerdem sollen die Kanister im Kofferraum nicht im Zusammenhang mit der Tat stehen.

„Die genaue Einschätzung des Granaten-Modells dauert, weil die genaue Expertise noch aussteht. Aber es steht fest, dass es ein Modell ist, das 3.000 zwei bis drei Millimeter kleine Stahlkugeln im Kunststoffmantel hat, die dann zu den tödlichen Verletzungen führen“, sagte Ermittler Gerhard Haimeder vom Landeskriminalamt Wien. Die leeren Plastikkanister, die im Kofferraum gefunden wurden, sollen nicht tatrelevant sein. „Die dürften erst kurz davor gekauft worden sein.“

Bilder von der Handgranaten-Explosion in Ottakring:

„Firmenkonstrukte müssen entwirrt werden“

Zur Tat selbst gibt es aber kaum neue Ermittlungs-Ergebnisse, sagte Haimeder. "Wir wissen von der Täteranzahl natürlich noch nichts. Am Donnerstag wurde bekannt, dass der oder die Täter flüchtig sein dürften - mehr dazu in Explosion: Hinweise auf flüchtige Täter. „Die Situation am Tatort beziehungsweise im Fahrzeug ist schwierig abzuarbeiten“, sagte Haimeder. Auch die Tatwaffe, vermutlich ein Revolver, wurde noch nicht gefunden: „Es gibt mehrere Szenarien - das naheliegendste: Der Täter hat die Waffe mitgenommen.“

Hinzugezogen wurden auch die Landeskriminalämter Salzburg und Oberösterreich, um das Umfeld des Mondseer SPÖ-Politikers und des 57-jährigen Deutschen zu untersuchen. „Die beiden Männer haben in letzter Zeit zusammengearbeitet und diese Geflechte und Firmenkonstrukte müssen jetzt entwirrt werden“, so Haimeder. Die Hausdurchsuchungen haben nichts ergeben.

Deutsches Opfer stammte aus Thüringen

„Wir rekonstruieren die letzten Stunden, und kären die Frage, warum die beiden nach Wien gekommen sind“, sagte der Ermittler. Die Kriminalisten sind auch mit den Kollegen aus Deutschland in Kontakt. Das deutsche Opfer stammte aus dem Bundesland Thüringen.

Handgranaten sind auf dem freien Markt nicht käuflich und können nur am Schwarzmarkt erworben werden. Das muss aber laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger nicht bedeuten, dass der Täter einen militärischen Hintergrund hat oder der Mafia zuzuordnen ist, da in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien auch „ganz normale“ Privatpersonen leicht Zugang zum Schwarzmarkt haben.

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