Kampagne löste Hundekot-Problem

„Nimm ein Sackerl für mein Gackerl.“ Die Botschaft, die seit über sieben Jahren auf Wiesensteckern verbreitet wird, scheint bei Hundebesitzern angekommen zu sein. Die Stadt Wien sieht das Hundekot-Problem jedenfalls als gelöst an.

„Ich freue mich sehr, dass sich der Großteil der Wienerinnen und Wiener an unsere Sauberkeitsregeln hält. In Wien gibt es keine Ausreden, seinen Müll nicht ordnungsgemäß zu entsorgen – unser Service ist top“, so Ulrike Sima (SPÖ). Das Hundekot-Problem, das über viele Jahre großes Gesprächsthema in der Stadt war, wird im Büro der Umweltstadträtin inzwischen als gelöst wahrgenommen.

Denn immerhin werden täglich über 47.200 mit Hundekot gefüllte Sackerl in den öffentlichen Papierkörben entsorgt. Für diesen Erfolg sollen auch die im Jahr 2008 eingeführten „WasteWatcher“ verantwortlich sein. Laut einer IFES-Umfrage aus dem Jahr 2012 waren außerdem 66 Prozent der Bevölkerung der Meinung, dass sich die Hundekotsituation in Wien massiv verbessert hat.

Ulli Sima

PID/Votava

Rund 7.000 Wiesenstecker erinnern in Wien an das „Sackerl fürs Gackerl“

20 Millionen Sackerl pro Jahr

Die „Nimm ein Sackerl für mein Gackerl"-Kampagne wurde im Herbst 2006 gestartet. Seitdem animiert sie Hundebesitzer dazu, die Hinterlassenschaft ihrer Vierbeiner von Straße, Wiese oder Gehsteig zu entfernen. Die Stadt stellt dafür 20 Millionen Sackerl pro Jahr kostenlos zur Verfügung. Diese können über rund 3.000 Hundesackerlspender entnommen werden. Die Stadt finanziert die Sackerl über die Bezirke und investiert dafür jährlich rund 100.000 Euro.

Die Sackerl sind aus Kunststoff hergestellt. „Biokunststoff macht hier keinen Sinn, da die Sackerl mit dem Hundekot ohnedies nicht in unserem Kompostwerk landen. Aus hygienischen Gründen werden diese thermisch verwertet, es wird also Energie erzeugt, was auch gut für die Umwelt ist“, heißt es aus dem Büro von Umweltstadträtin Sima.

Waste Watcher

Fürthner

In Wien sind derzeit 50 hauptberufliche WasteWatcher im Außeneinsatz

Mehr Strafen durch WasteWatcher

Um die Einhaltung des Wiener Reinhaltegesetzes zu überwachen, wurden im Jahr 2008 die „WasteWatcher“ angelobt. Im Vorjahr waren rund fünfzig dieser Müll-Sheriffs auf den Straßen unterwegs und haben insgesamt 5.900 Strafen nach dem Wiener Reinhaltegesetz verhängt. Das ist deutlich mehr, als noch in den vergangenen Jahren - mehr dazu in 28.010 Einsätze der WasteWatcher (wien.ORF.at; 24.01.2013).

Misttelefon

Sollte ein Hundesackerlspender leer sein, kann über das Misttelefon 01/546 48 bei der MA 48 eine Befüllung angefordert werden.

Hundebesitzer, die den Kot ihrer Vierbeiner nicht ordnungsgemäß entfernen, droht eine Strafe von 36 Euro. Wiederholungstäter oder jene, die den Anweisungen der WasteWatcher nicht Folge leisten, müssen mit einer Anzeige rechnen, bei der bis zu 2.000 Euro Strafe fällig werden können.

Automaten-Standorte als App

Das Maßnahmenbündel, bestehend aus „Sackerl fürs Gackerl“-Kampagne, WasteWatcher, Service und Information, soll künftig weiter verbessert werden. Zuletzt wurden die Standorte der rund 3.000 Hundesackerlspender in Wien auch im Online-Stadtplan eingetragen. Auch auf der 48er-App sind die Standorte inzwischen abrufbar. Sima: „Damit Wien eine der saubersten Großstädte der Welt bleibt.“

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