Filmstadt Wien: Fünf Jahre Assistenz

Von „Sarajevo“ bis „SOKO Donau“: 343 Filmprojekte hat die Vienna Film Commission allein im Vorjahr umgesetzt. Die Anlaufstelle für heimische und internationale Filmschaffende, die Wien als Filmkulisse fördert, feiert ihr fünfjähriges Bestehen.

„Für Produktionsfirmen, die eine Organisation der Stadt im Rücken haben, ist vieles einfacher“, sagte Marijana Stoisits, Geschäftsführerin der Vienna Film Commission. Diese ist Schnittstelle zwischen Regisseuren, Produktionsfirmen und den Verantwortlichen für Schauplätze in Wien. Ob es ein angemeldeter Brand in einer Filmwohnung in Wien-Landstraße ist oder ein zunächst verbotener Dreh in einem Supermarkt: Die Commission kann helfen.

„Wir arbeiten dafür mit insgesamt 23 verschiedenen Magistratsabteilungen hervorragend zusammen und auch die Kooperation mit den Bezirken funktioniert sehr gut“, so Stoisits. Am wichtigsten sei aber die Zusammenarbeit mit der MA 46. Die Abteilung für Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten stellte allein im Vorjahr 1.042 Bewilligungen für Dreharbeiten aus.

Dreharbeiten zu "Em Familia", Globo TV, Schönbrunn

Vienna Film Comission

Dreharbeiten in Schönbrunn

Innenstadt beliebtester Drehort

Die Hitliste der Locations führt die Innenstadt an, da wiederum die Stadtgärten. Hier drehte Regisseur Harald Sicheritz im Burggarten Szenen für den TV-Film „Clara Immerwahr“, der heuer fertiggestellt und im ORF ausgestrahlt wird. An zweiter Stelle der beliebtesten Motive rangieren die Wiener Märkte, allen voran der Naschmarkt, wo schon Hollywoodschauspieler Jude Law für den Streifen „360“ vor der Kamera stand.

Zuletzt drehte hier ein brasilianisches Team für eine im Februar startende Reality-Serie: „Die Telenovela für Globo TV mit einem Publikum von 60 Millionen Menschen, das hat einen richtig starken Werbewert für die Stadt Wien“, so Stoisits, die hofft, dass das Filmteam nochmal nach Wien kommt.

Als zentrale Anlaufstelle 2009 gegründet

Die Vienna Film Commission wurde 2009 als zentrale Service- und Anlaufstelle für Dreharbeiten in Wien gegründet. Sie unterstützt kostenlos alle Filmschaffenden, von Studierenden der Österreichischen Filmakademie bis hin zu weltberühmten Hollywood-Produktionsfirmen. Das würde sich vor allem für Neueinsteiger bezahlt machen.

Bestätigung dafür seien die Preise, die die Filme regelmäßig erhalten: „Ein schönes Beispiel dafür ist ‚Macondo‘, das Spielfilm-Debüt über ein Simmeringer Flüchtlingsheim von Sudabeh Mortezai, das heuer als Welturaufführung bei der Berlinale 2014 gezeigt wird“, so Stoisits. Filmfestivals wie die Berlinale bieten der Commission aber auch eine Bühne, um internationale Teams für die Filmstadt Wien zu begeistern. Das geschieht unter anderem mit einem eigens produzierten Werbefilm.

Dreharbeiten zu „Rush“ in Wien

Die Dreharbeiten zu „Rush“, der Verfilmung des sportlichen Duells zwischen den Rennfahrerlegenden Niki Lauda und James Hunt, hat das Filmteam 2012 auch nach Wien geführt. Hier macht sich der ehemalige Weltmeister zum Weg auf die Bank - mehr dazu in Dreharbeiten zu Niki-Lauda-Film in Wien(wien.ORF.at; 16.4.2012).

Kameraprofis und Regisseure aus Hollywood haben mögliche Drehorte in Wien besichtigt. Unter den Stars, die auch einen Heurigen besuchten, waren die Regisseure Peter Weir und Alan Parker - mehr dazu in Hollywood-Regisseure beim Heurigen (wien.ORF.at; 20.10.2013).

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