ÖH kritisiert Rupprechter-Rede

Die ÖH an der Universität für Bodenkultur (BOKU) wirft Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) „fremdenfeindliche Äußerungen“ während seiner Eröffnungsrede am BOKU-Ball vor. Rupprechter bietet ein „klärendes Gespräch“ an.

Johann Strube, ÖH-Vize an der BOKU, hatte bei der Eröffnung des Balles am 31. Jänner die Eingliederung des Wissenschafts- in das Wirtschaftsministerium kritisiert. Rupprechter hielt dem laut einer Aussendung der Hochschülerschaft entgegen: „Mein Freund, von einem aus Mecklenburg-Vorpommern brauchen wir uns nicht sagen zu lassen, wie wir Wissenschaftspolitik gestalten. Als ich studiert habe, herrschte dort noch Realsozialismus.“

Rupprechter nicht mehr Ehrengast?

Die ÖH sieht darin eine Diskreditierung aller hierzulande politisch engagierten Nicht-Österreicher. „Für einen Bundesminister sind solche Aussagen untragbar“, meint Strube. Schließlich habe er als gewählter Studentenvertreter die demokratische Legitimation, sich bildungspolitisch zu äußern. Die ÖH erwägt daher, Rupprechter nicht mehr als Ehrengast zum Ball einzuladen.

In Rupprechters Büro hieß es, der Minister wollte darstellen, dass Österreich wisse, in welche Richtung es mit der Bildungspolitik gehen soll. Der Minister wollte die Differenzen aus der Welt schaffen und Johann Strube „gerne zu einem klärenden Gespräch einladen“. Sollte eine Einladung kommen, werde man die gerne annehmen, heißt es dazu von der ÖH an der BOKU.

Nicht alle Fraktionen innerhalb der ÖH an der BOKU sind einer Meinung. Von der ÖVP-nahen „Aktionsgemeinschaft“ kam am Sonntag Unterstützung für den Minister. Die Androhung, Rupprechter vom Ball auszuladen, sei überzogen. Die Darstellung der Aussagen Rupprechters durch die ÖH sei stark verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen.

Links: