Peter Rapp zum 70er voller Tatendrang

Seit mehr als 50 Jahren ist er aus den Wohnzimmern nicht wegzudenken: Peter Rapp hat als Moderator und Entertainer die Fernsehlandschaft geprägt. Am Freitag wird er 70 und zeigt sich - trotz des vor kurzem erlittenen Herzinfarkts - voller Tatendrang.

Rapp hat sich gesundheitlich wieder erfangen, im Vorjahr erlitt er einen Herzinfarkt. „Mir geht es gut und ich habe kaum etwas an meinem Lebensstil verändert. Ich fürchte, das ist eine Form der Klugheit, die mir fehlt. Abgesehen davon bin ich doch mit dem Erreichen des 70ers schon recht alt geworden. Älter, als ich es von mir erwartet habe“, meint der Entertainer.

Ab Ende Februar wird Rapp als Synchronsprecher in dem Animationskinofilm „Die Abenteuer von Mr. Peabody und Sherman“ zu hören sein. „So habe ich es gerne. Immer wieder etwas Neues angehen“, erklärt er. Der Herzinfarkt im September 2013 konnte den umtriebigen Moderator nur kurz vom Bildschirm verbannen, bereits Mitte Oktober stand er wieder für die ORF-Show „Die große Chance“ vor der Kamera.

Peter Rapp als Juror bei der "Großen Chance"

ORF/Schafler

Rapp als Juror bei der „Großen Chance“

Denn der am 14. Februar 1944 in Wien geborene Moderator hat für den ORF bereits durch die erste Version der Unterhaltungsshow in den 1980er Jahren geführt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Rapp bereits einige Stationen in seiner vielfältigen Karriere absolviert. Als Bub war er Mitglied bei den Wiener Sängerknaben, bevor er sich nach dem Gymnasium für 15 Monate freiwillig zum Militärdienst meldete und den Rang des Korporals erreichte.

Fernsehdebüt auf der „Teenagerparty“

Im Anschluss begann er zunächst eine journalistische Laufbahn zu verfolgen, als er für die Tageszeitungen „Krone“ und „Express“ tätig war. Nebenbei widmete er sich aber seiner Bühnenleidenschaft und gab den Rock’n’Roll-Sänger. Bis zu seinem Fernsehdebüt bei der von Willy Kralik moderierten Sendung „Teenagerparty“ im Jahr 1963 folgten auch noch Tätigkeiten als Fremdenführer, Mietwagenchauffeur oder Statist beim Film. Doch die große Leidenschaft blieb das Fernsehen.

Zunächst heuerte Rapp im Jahr 1967 allerdings als Radiosprecher bei Ö3. Aber bereits ein Jahr später wurde er Präsentator der Jugend-Pop-Sendung „Spotlight“, die er bis 1978 leitete. Nach zwischenzeitlichen Engagements bei ARD, ZDF und der „Europawelle Saar“ folgten mit „Hoppala“, „Die große Chance“ oder „Wer A sagt“ weitere, prägende Fernsehformate. „Ich weiß auch nicht, warum. Das Fernsehen und seine Menschen war und ist meine wirklich große Liebe“, sagt er heute.

Peter Rapp und Heinz Fischer

ORF/Badzic

Peter Rapp moderierte jahrelang „Licht ins Dunkel“

„‚Hoppala‘ war ein Format, dass eigentlich auf meinem Mist gewachsen ist und durch die Regie-Leistung von Gebhard Wimmer veredelt wurde“, erinnert sich Rapp. Die Frage, ob es ein Geheimnis für seinen Erfolg gibt, verneint Rapp. „Es steckt einfach Arbeit und Freude an der Arbeit dahinter. Ich bin in meinem Privatleben kein anderer als der, der ich vor der Kamera bin.“

Privatkonkurs in den 1990ern

Genau dieses Privatleben sorgte aber in den 90er Jahren für Schlagzeilen. Finanzielle Schwierigkeiten zwangen Rapp in den Privatkonkurs. „Ich blicke nicht zurück und schleppe keinen Rucksack etwaiger Misserfolge oder Fehlleistungen mit mir herum“, meint er heute darauf angesprochen. „Wozu denn auch? Was war, das war.“

Peter Rapp vor Gericht 1998

APA/Jäger

Vor Gericht 1998

So waren es in der Folge dann auch wieder seine TV-Auftritte, die für Rapp im Mittelpunkt standen. So läuft etwa das 1990 gestartete „Millionenrad“ als „Brieflos-Show“ bis heute. Mit Martina Rupp moderierte er die Hauptabendshow „Champion“ (1997 bis 2000), bis 2011 war er zudem das Gesicht der „Licht ins Dunkel“-Gala im ORF. Zwei Jahre später wurde Rapp schließlich als beliebtester Moderator der Kategorie „Show“ mit einer Romy ausgezeichnet.

TV-Hinweis:

Am Donnerstag war Peter Rapp zu Gast in der Sendung „Stöckl.“ Die Sendung können Sie in der ORF TVthek nachsehen.

Den runden Geburtstag werde er zwar feiern, aber vielleicht etwas anders, als man sich das vorstellen könnte. „Großen Feiern gehe ich mein Leben lang erfolgreich aus dem Weg. Die sind mir irgendwie peinlich“, betont Rapp. Am 17. Februar gibt es daher einen musikalischen Abend im Wiener Metropol mit „Musikern aus meiner Vergangenheit und meiner Gegenwart“, der als Charity Gala für die CliniClowns über die Bühne gehen wird: „So stelle ich mir eine vernünftige Feier vor.“

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