Mahü: Gudenus vermutet Manipulation

„Es kommt nicht so darauf an, wer abstimmt, sondern wer auszählt", sagt FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus zur Mariahilfer-Straße-Befragung. Er vermutet Manipulation bei der Auszählung. Die FPÖ sei dazu noch nicht eingeladen worden. Die Stadt weist das zurück.

Die FPÖ spricht sich klar gegen die Verkehrsberuhigung aus. „Wir wollen einen Umbau zur alten Mariahilfer Straße. Alle, die dort waren, haben die Mariahilfer Straße geliebt." Die Bürgerbefragung zur Mariahilfer Straße sei rechtlich nicht gedeckt, sagt Gudenus. Sie entspreche nicht dem Volksbefragungsgestz. Eine Volksbefragung dürfe nur wienweit stattfinden. „Dafür haben wir uns immer eingesetzt.“

„Missbrauch Tür und Tor geöffnet“

Man werde sich die Auszählung nach dem Ende der Befragung „ganz genau anschauen. „Bei dieser Pseudo-Volksbefragung, die rechtlich nicht gedeckt ist, ist Missbrauch Tür und Tor geöffnet“, meint Gudenus. Der PID (Presseinformationsdienst) habe einen Werbeauftrag für die Mariahilfer Straße vergeben und sei auch für die Auszählung verantwortlich. „Das stinkt gewaltig.“

PID widerspricht FPÖ-Vorwurf

Dem Vorwurf der Manipulation und dass die FPÖ nicht eingeladen sei widerspricht der Presse- und Informationsdienst (MA 53) der Stadt. „Die Überparteilichkeit ist selbstverständlich gewährleistet“, betonte ein Sprecher. Denn abgesehen von einem anwesenden Notar haben beide Bezirksvorstehungen alle Fraktionen - also auch die Opposition - eingeladen, Vertreter zu nominieren, die der Auszählung beiwohnen können.

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Johann Gudenus im Radio Wien-Studio

ORF/Lattinger

Johann Gudenus mit Paul Tesarek

Die rot-grüne Stadtregierung habe „mutwillig eine der erfolgreichsten Einkaufsstraßen zerstört“, sagt Gudenus. Er spricht von insgesamt 50 Millionen Euro Umsatzverlust durch den Umbau. Einige Betriebe müssten deswegen Leute entlassen, sagt der Klubobmann im Gespräch mit ORF Wien-Chefredakteur Paul Tesarek. „Eine große Drogerie musste 20 Prozent der Mitarbeiter kündigen.“ Auf die Frage, woher er diese Zahlen habe, sagt Gudenus: „Wir haben mit Gewerbetreibenden vor Ort gesprochen. Wenn man da hochrechnet, kommt man auf diese Zahlen. “

80 Prozent der Kundinnen und Kunden auf der Mariahilfer Straße würden zu Fuß oder mit den Öffis kommen, 20 Prozent mit dem Auto, erklärt Gudenus. „Diese 20 Prozent haben 80 Prozent des Umsatzes getragen. Diese Regel wurde durch den Umbau zerstört. Das ist die Endverantwortung des Herrn Bürgermeister Häupl, der kann sich hier nicht aus der Affäre ziehen“, so Gudenus.

Am Donnerstag ist Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) und am Freitag Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) zu Gast auf „Radio Wien“ zu. Sie können Ihre Fragen stellen - mehr dazu in Neue „Mahü“: Ihre Fragen auf Radio Wien.

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