TU-Studie: Vertrauen bei Tele-Arbeit

In einer Studie untersuchen Forscherinnen der Technischen Universität Wien (TU) derzeit die Auswirkungen von Tele-Arbeit. Ein Fazit über das „Arbeiten von zu Hause aus“: Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser.

Mehr Flexibilität oder die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind die Vorteile, die für viele Berufstätige das „Arbeiten von zu Hause aus“ verlockend machen. Es gibt aber auch Nachteile, wie den Verlust sozialer Kontakte am Arbeitsplatz.

Frau neben Baby am Laptop

APA/dpa/Rainer Jensen

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie kann beim Arbeiten daheim besser gelingen

Konkrete Ergebnisse als besseres Ziel

Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser, so ein Fazit der TU-Studie. Für Sabine Köszegi vom Institut für Managementwissenschaften, die das Forschungsprojekt mit Martina Hartner-Tiefenthaler durchführt, ist das Vertrauen der Vorgesetzten ein Fazit der Studie. Sie warnt Firmen davor, nachzuprüfen, ob ein Mitarbeiter den PC oder Laptop zu Hause aufdreht: „Login-Daten zu screenen, Handydaten auszuwerten, also Verhalten zu kontrollieren, das kommt wirklich schlecht an bei den Mitarbeitern.“

Wer sich ausspioniert fühlt, hat kein positives Verhältnis zur Firma. Besser ist es konkrete Ergebnisse zu vereinbaren und zu überprüfen. Das Thema Tele-Arbeit wird in der Arbeitswelt immer wichtiger, ist Köszegi überzeugt: „Es kommt eine Generation an Mitarbeitern auf die Unternehmen zu, die vermehrt die Fragen nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie aber auch von Beruf und Hobby an die Unternehmen heranträgt.“ Wer diese gut qualifizierten Mitarbeiter haben will, muss flexible Arbeitskonzepte anbieten, so die Expertin.

Regelmäßigkeit bei Hälfte der Arbeitszeit daheim

Die Arbeit zu Hause umfasst laut Studie ausschließlich berufliche Tätigkeiten. Regelmäßigkeit liegt vor, wenn an mindestens der Hälfte der Arbeitstage daheim gearbeitet wurde. 2012 gab es bei 4.183.800 Erwerbstätigen in Österreich 938.500 daheim Arbeitende, darunter 452.600 regelmäßig. 2011 arbeiteten von 4.143.900 Erwerbstätigen 939.300 daheim, darunter 472.200 regelmäßig.

Die TU sucht für ihre Studie noch weitere Firmen, die einen Umstieg auf flexible Arbeitsformen planen.

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