Deutliches Absatzplus bei Schwedenbomben

Seit der Übernahme der Süßwarenfirma Niemetz durch Heidi Chocolat im Sommer 2013 konnte der Absatz der Schwedenbombe um 15 Prozent erhöht werden, teilte das Unternehmen mit. Ein neuer Standort in oder nahe Wien soll bis Sommer feststehen.

Die Schwedenbomben-Produktion bewege sich derzeit in der Größenordnung zwischen 60 und 70 Mio. Stück pro Jahr, rechnete Neumair vor: „Wir sind aber für noch höhere Absätze gerüstet.“ Denn dank Investitionen von mehr als 750.000 Euro in den Maschinenpark und zusätzliches Personal - derzeit arbeiten rund 70 Mitarbeiter bei Niemetz - habe man die Kapazitäten in den vergangenen Monaten verdoppeln können.

Am heimischen Markt sieht Neumair noch deutliches Wachstumspotenzial - für heuer ist ein Plus von 10 bis 15 Prozent angepeilt, 2015 will man weiter wachsen. „Eigentlich müssen wir schauen, dass wir bei einem Produkt, von dem der Durchschnittsösterreicher nicht einmal eine Sechserpackung pro Jahr verzehrt, dahin kommen, dass er vielleicht zwei Packungen isst“, umreißt er seine längerfristige Mission.

Produktion von Schwedenbomben

APA/Helmut Fohringer

Standort am Rennweg muss verlassen werden

Im kommenden Jahr steht für Niemetz durchaus ein Kraftakt an. Denn das Unternehmen muss den infolge der finanziellen Turbulenzen von den früheren Eigentümern bereits verkauften, aber noch bis 2015 nutzbaren Standort im Bezirk Landstraße (Rennweg 52) verlassen. Heidi will einen „hohen einstelligen Millionenbetrag“ in den künftigen Firmensitz stecken. Wo dieser sein wird, soll sich in den nächsten zwei bis drei Monaten entscheiden.

Man prüfe derzeit verschiedene Optionen, wollte Neumair noch keine konkreteren Details nennen. Prioritär will man in der Bundeshauptstadt bleiben. Da es im Stadtgebiet aber „ein bisschen eingeengter“ sei, komme auch das niederösterreichische Umland infrage.

Exportgeschäft soll nach Umzug 2015 anlaufen

Nach dem Umzug soll die Schwedenbombe schrittweise auch dem benachbarten Ausland schmackhaft gemacht werden. Allerdings müsse der ausländische Handel dann noch daran gewöhnt werden, dass es sich um ein Frischeprodukt mit äußerst kurzer Haltbarkeit handle. Die meisten Süßwaren würden indes Jahre lang halten, erklärte Neumair.

Trotz des Nachfrage-Erfolgs ist das Unternehmen laut Aufsichtsratschef noch lange nicht in der Gewinnzone: „So schnell geht es nicht. Wenn man in fünf Jahren positiv ist, ist das schon in Ordnung.“ Denn inklusive den 5,25 Mio. Euro, die Heidi Chocolat im Vorjahr für Niemetz hingeblättert hatte, beliefen sich die bisherigen Investitionen auf rund sechs Mio. Euro.

Verpackung soll nicht geändert werden

Um dem Aufwärtstrend Rückenwind zu verleihen, sollen die Marketingaktivitäten - sie waren unter der Führung der vorherigen Eigentümer so gut wie nicht vorhanden - demnächst deutlich verstärkt werden. Derzeit schaue man sich Werbekonzepte diverser Agenturen an. „In den nächsten Wochen fällt die Entscheidung, wer uns für längere Zeit kommunikativ und strategisch begleiten wird“, kündigte Neumair an. Die Homepage wurde bereits generalüberholt.

An Zutaten und Verpackungsdesign soll sich jedenfalls auch in Zukunft nichts ändern. Denn die Schwedenbombe habe einen Bekanntheitsgrad von 93 Prozent und rangiere bei mehr als 30 abgefragten Süßwarenmarken an dritter Stelle, was Beliebtheit und Sympathie anbelange, verwies Neumair auf jüngste Umfragen, die Heidi in Auftrag gegeben hatte. In Sachen Wiedererkennung der Verpackung könne es das Schaumkussgebäck sogar mit Coca Cola aufnehmen, versicherte er. Deshalb sind Produktinnovationen vorerst nicht geplant.

Auch auf den Diättrend am Süßwarensektor will man nicht aufspringen. „Die Schwedenbombe ist ein Genussprodukt und dazu stehen wir“, so der Heidi-Chef. Für Interessierte: Eine Schwedenbombe hat 70 Kalorien.