Altbaumieten: Höhere Lagezuschläge

Ab April steigen die Grundmieten für Altbauwohnungen entsprechend der Inflation um 4,5 Prozent. Für neue Mietverträge können allerdings Lagezuschläge verlangt werden. In guten Wiener Lagen steigen diese ab April extrem. Die Stadt fordert daher eine Reform des Mietrechts.

Derzeit beträgt die Grundmiete für Altbauwohnungen 5,16 Euro pro Quadratmeter. Ab April steigt der Richtwert auf 5,40 Euro, das ist ein Anstieg um 4,5 Prozent. Vermieter können bei Neuvermietungen verschiedene Aufschläge verlangen, unter anderem für die Lage.

Die Lagezuschläge variieren von Bezirk zu Bezirk. Am größten sind sie in der City, hier steigt der Lagezuschlag laut Stadt mit April von 5,70 Euro auf acht Euro pro Quadratmeter. Das bedeutet ein Plus von 40 Prozent. Ähnlich hohe Steigerungen gibt es entlang der Mariahilfer Straße sowie im dritten, vierten und neunten Bezirk. Damit steigt der Lagezuschlag deutlich stärker als die Grundmiete, die an die Inflation gekoppelt ist.

Stiegenhaus in einem Altbau

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Die Lagezuschläge für Altbauwohnungen steigen

Stadt fordert Abschaffung der Zuschläge

Die Lagezuschläge hängen von den Grundstückspreisen ab, die zuletzt in die Höhe geschossen sind. Für die Stadt Wien belohnt das Spekulanten. Die Stadt fordert daher neuerlich die Reform des Mietrechts und konkret die Abschaffung oder Deckelung der Zuschläge. Von der Interessenvertretung der Hausbesitzer heißt es, dass die Lagezuschläge oft gar nicht verlangt werden, weil kein Mieter eine so hohe Miete zahlen würde.

Die krisenbedingte Flucht in Immobilien neigt sich nach Einschätzung aus der Branche langsam, aber sicher dem Ende zu. Die Verkaufszahlen gehen zurück. Trotzdem: Wien hat wegen des knappen Angebots Vorarlberg als teuerstes Pflaster beim Wohnungseigentum abgelöst - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

Die Arbeiterkammer (AK) ortet eine „Abzocke“ bei Altbauwohnungen und fordert einen gedeckelten Mietzins und die Abschaffung befristeter Mietverträge - mehr dazu in AK: „Abzocke“ bei Altbauwohnungen.