Ute Bocks Verein kämpft mit Finanzproblemen

Seit die 72-jährige Flüchtlingshelferin Ute Bock nach einem Schlaganfall im Spital liegt, gehen die Spenden massiv zurück. Die Reserven sind knapp, der Verein „Ute Bock“ musste bereits Leistungen für Asylwerber kürzen.

Um mehr als zehn Prozent seien die Spenden bereits eingebrochen, sagte Melanie Carmann vom Verein „Ute Bock“. Und weil ohnehin alles sehr knapp kalkuliert sei, hätten sie schon Deutschkurse streichen müssen. Auch die Menschen, die sich jeden Tag um die Soforthilfe anstellen, müssten sie wegschicken.

Wohnungen nicht mehr bezahlbar

„Wir geben weiterhin Essensgutscheine aus, aber das Bargeld, die 20 Euro für Medikamente oder für was auch immer die Leute brauchen, können wir uns im Moment nicht mehr leisten“, beschrieb Carmann. Das Geld reicht auch nicht mehr, um alle angemieteten Wohnungen zu erhalten. Einige sind laut Vereinsmitgründer Michael Havel bereits zurückgegeben worden - die Leute mussten ausziehen.

„Wenn es uns nicht gelingt, das Spendenaufkommen zu erhöhen, wird man das Gesamtangebot des Vereins reduzieren müssen“, so Havel. „Und diese Menschen werden dann wahrscheinlich weitgehend unbetreut in Wien auf der Straße stehen.“ Ute Bock selbst ist derzeit noch nicht einsatzfähig, ein Nachfolger ist nicht in Sicht.

Ute Bock im neuen Heim

APA/ROBERT JAEGER

Bis zu ihrem Schlaganfall war Ute Bock unermüdlich im Einsatz

Schlaganfall im Dezember

Die 71-jährige Flüchtlingshelferin erlitt Mitte Dezember einen Schlaganfall. Nachdem einem der Bewohner aufgefallen war, dass Bock seit einiger Zeit nicht gesehen worden war, wurde sofort die Suche eingeleitet, hieß es von Seiten ihres Vereins. Sie wurde ins Spital eingeliefert - mehr dazu in Ute Bock nach Schlaganfall im Spital. Nach Weihnachten wurde dann bekannt, dass sie sich auf dem Weg der Besserung befindet - mehr dazu in Ute Bock geht es „wesentlich besser“.

Wegen ihres unermüdlichen Engagements für Flüchtlinge und Asylwerber gilt Ute Bock mittlerweile als Legende. Nach der Matura begann sie in einem Heim für schwer erziehbare Sonderschüler zu arbeiten. Seit Anfang der 1990er betreut sie jugendliche Asylwerber. Auch ihre Pensionierung 2003 beendete ihr Engagement nicht. Bock wurde von Bundespräsident Heinz Fischer mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet - mehr dazu in Ute Bock geehrt: „Ich habe einen Vogel“.

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