Joggerin von Ast erschlagen

In Wien-Donaustadt ist am Sonntag eine 46-jährige Frau von einem Ast erschlagen worden. Am Wochenende zogen Windböen mit Spitzen bis zu 120 km/h über Wien. Für die Feuerwehr brachte das mehr als 800 Extraeinsätze mit sich.

Die Frau war am Nachmittag zum Joggen in der Lobau unterwegs. Kurz vor 14.30 Uhr fiel an der Kreuzung Lobaugasse/Mühlwasserpromenade ein Ast von einem Baum und traf die Frau am Kopf. Sie erlitt einen Genickbruch und dürfte auf der Stelle tot gewesen sein.

Sportler machten vor Absperrung nicht Halt

Entdeckt wurde der leblose Körper der 46-Jährigen laut Polizei von einer Spaziergängerin. Weil man einen weiteren Unfall nicht ausschließen konnte, wurde der Gefahrenbereich von der Exekutive während des Sturms abgesperrt. Laut Zeugen hielt das aber zahlreiche Freizeitsportler nicht davon ab, durch die Absperrung zu schlüpfen.

Glimpflich endete ein Unfall einer Autolenkerin in Wien-Leopoldstadt, deren Fahrzeug vermutlich durch eine Böe auf das Dach gedreht wurde. Sie erlitt laut Rettung lediglich Prellungen.

Sturm blies Rauchfanggruppe um

Umgestürzte Bauzäune, umgeworfene Container, abgebrochene Äste: Durch heruntergefallene Mauer- und Blechteile waren auch mehrere Verkehrsverbindungen unterbrochen. Besonders dramatisch war die Situation bei einer Großbaustelle in der Favoritenstraße. Passanten alarmierten die Feuerwehr, weil Ziegelsteine vom Dach eines Hauses gefallen waren, auf dem das Dachgeschoß neu errichtet wird.

TV-Hinweis

Einen „Wien heute“-Beitrag dazu sehen Sie am Sonntag um 19.00 Uhr in ORF2 und danach sieben Tage on Demand.

„Bei unserer Erkundung haben wir festgestellt, dass zwei frei stehende Rauchfanggruppen durch den Sturm umgestürzt sind und auf der obersten Geschoßdecke liegen. Daher ist die Belastung für die Decke zu hoch, wir mussten darunter liegende Wohnungen sperren“, sagte Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf. Die Feuerwehr sicherte gemeinsam mit Mitarbeitern der Baufirma die restlichen noch stehenden Rauchfanggruppen.

Video zeigt Sturmschäden

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Container auf Donauuferautobahn gestürzt

Zu Behinderungen kam es Sonntagvormittag in der Schnellbahnstation Spittelau. Teile eines Blechdachs waren auf die Schienen gefallen. Schlimmer war die Lage bei der Ausfahrt der Donauuferautobahn Richtung Reichsbrücke. Hier stürzte ein Baucontainer auf die Fahrbahn. Ein zweiter Container fiel auf eine Stützmauer. Erst Montagvormittag konnte der Baustellencontainer auf der Fahrbahn entfernt werden.

Umgestürzte Container an der Donauuferautobahn

ORF

Der Container liegt auf der Fahrbahn

Gerüst drohte auf Straße zu kippen

In der Laxenburger Straße war Polizisten Samstagnachmittag aufgefallen, dass sich das Gerüst bewegte. Sie alarmierten die Feuerwehr. Das Gerüst ist an einem Gebäude errichtet, das derzeit unbewohnt ist und umgebaut wird. Es ist etwa fünf Meter höher als das Gebäude. Dieser rund 15 Meter lange Teil schwankte im Wind und neigte sich immer wieder gefährlich in Richtung Laxenburger Straße.

Fotos vom Feuerwehreinsatz Laxenburger Straße

Die Feuerwehr sperrte zunächst den Gehsteig und die Laxenburger Straße stadteinwärts. Von einer Drehleiter aus wurden die Gegebenheiten begutachtet. Schließlich brachten Höhenretter der Berufsfeuerwehr Wien das Gerüst wieder in seine ursprüngliche Position und sicherten es am Gebäude. Die Laxenburger Straße ist mittlerweile für den Verkehr wieder frei. Der Gehsteig vor dem Gebäude bleibt aber laut Feuerwehr bis auf weiteres gesperrt.

Sturm über weiten Teilen Österreichs

Auch Niederösterreichs Feuerwehren waren am Wochenende mit der Beseitigung von Sturmschäden beschäftigt - mehr dazu in 210 Einsätze nach Sturmschäden (noe.ORF.at). Orkanartige Windböen sorgten am Sonntag auch in der Steiermark für zahleiche Feuerwehreinsätze. Bäume stürzten um, Häuser wurden abgedeckt. Die Einsatz-, Sicherungs- und Aufräumarbeiten beschäftigten die Feuerwehren über Stunden - mehr dazu in Sturm über der Steiermark sorgt für Großeinsatz (steiermark.ORF.at).

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